Wurde Mango-Gründer Isak Andic von Sohn umgebracht?
Vor zehn Monaten starb Mango-Gründer Isak Andic bei einem vermeintlichen Unfall in den Bergen. Nun steht sein Sohn unter Verdacht, ihn getötet zu haben.

Zehn Monate nach dem tödlichen Sturz von Isak Andic hat die Polizei Ermittlungen wegen vorsätzlicher Tötung eingeleitet.
Der Gründer der Modekette Mango war Mitte Dezember 2024 bei einer Bergwanderung im Montserrat-Gebirge nahe Barcelona ums Leben gekommen.
Anfangs wurde sein Tod als Unfall gewertet, doch laut «El País» hat sich dies geändert. Demzufolge ermittelt die Polizei nun wegen vorsätzlicher Tötung, Hauptverdächtiger sei Andics Sohn Jonathan.
Widersprüchliche Aussagen des einzigen Zeugen
Der Tageszeitung zufolge sei der 44-Jährige allein mit seinem Vater unterwegs gewesen, als dieser zu Tode kam. Bei späteren Befragungen habe er sich in Widersprüche verwickelt, auch Spuren vor Ort hätten nicht zu seinen Angaben gepasst.

Zudem gebe es Aussagen, nachdem das Verhältnis zwischen Vater und Sohn schwer belastet gewesen sein soll. So habe die Freundin des Verstorbenen, Profi-Golferin Estefania Knuth, explizit auf die schlechte Beziehung zwischen Vater und Sohn hingewiesen.
Die Familie scheint sich derweil öffentlich hinter Jonathan zu stellen. So habe ein Sprecher laut «T-Online» erklärt, darauf zu vertrauen, dass die Unschuld des 44-Jährigen bald nachgewiesen werde.
Familienunternehmen als Motiv?
Isak Andic wuchs in Istanbul auf und emigrierte 1969 nach Barcelona. Dort begann er mit Marktständen, bevor er gemeinsam mit zwei Brüdern 1984 die Modekette Mango etablierte.

Das Unternehmen ist eine der grössten Modemarken Spaniens und hat Isak Andic zu einem der reichsten Menschen des Landes gemacht. Die Familie Andic hält nach wie vor wesentliche Anteile und Posten.
Jonathan Andic ist aktuell Vize-Vorstandsvorsitzender, Bruder Alexander Verwaltungsratsmitglied; Isak Andic war bis zu seinem Tod Non-Executive Chairman. Gerüchten zufolge könnte ein mögliches Motiv in Streitigkeiten um die Zukunft des Milliarden-Unternehmens gelegen haben.