Heute Montag wurden die Nobelpreise für Medizin, Chemie, Physik und Wirtschaft verliehen. Übergeben hat sie König Carl Gustaf.
König Carl Gustaf von Schweden (r) gratuliert während der Nobelpreisverleihung im Rathaus von Oslo Frances H. Arnold zum Gewinn des Chemie-Nobelpreises.
König Carl Gustaf von Schweden (r) gratuliert während der Nobelpreisverleihung Frances H. Arnold zum Gewinn des Chemie-Nobelpreises. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Montag fand die Übergabe der wissenschaftlichen Nobelpreise statt.
  • In einer Rede wurde an den Nationalismus und den Klimawandel erinnert.

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm sind heute Montag die Nobelpreise für Medizin, Chemie, Physik und Wirtschaftswissenschaften übergeben worden. In seiner Eröffnungsrede in der Stockholmer Konzerthalle betonte Carl-Henrik Heldin von der Nobelstiftung die Nähe von Politik und Wissenschaft.

Die Welt heute sei sicherlich besser als zu Lebzeiten Alfred Nobels, so Heldin. Dennoch seien der zunehmende Nationalismus und der Klimawandel eine Gefahr. Besonders wenn Fakten ignoriert würden. «Die Wissenschaft bietet eine Gegenbewegung zum Nationalismus», sagte Heldin. Wissenschaft habe keine Grenzen und könne Brücken zwischen Ländern und Kulturen bauen.

Hochpräzise Werkzeuge aus Licht

Die ersten Nobelpreisträger, die ihre Medaille und ihr Diplom vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf überreicht bekamen, waren drei Laser-Physiker, die hochpräzise Werkzeuge aus Licht entwickelt haben. Eine Hälfte des mit etwa 980'000 Franken dotierten Preises ging an Arthur Ashkin (96, USA). Er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich an der Zeremonie teilnehmen und schickte seinen Sohn. Gérard Mourou (74, Frankreich) und Donna Strickland (59, Kanada) teilten sich die zweite Hälfte.

Für die Entwicklung spezieller Krebstherapien bekamen der US-Amerikaner James Allison (70) und der Japaner Tasuku Honjo (76) den diesjährigen Nobelpreis für Medizin. Sie entwickelten sogenannte Checkpoint-Therapien gegen Krebs, die derzeit vor allem Menschen zugute kommen, bei denen andere Behandlungsformen nicht anschlugen und die sonst wahrscheinlich rasch sterben würden.

Umweltfreundliche Antikörper

Der Nobelpreis für Chemie ging in diesem Jahr zur Hälfte an die US-Amerikanerin Frances Arnold (62) und zur anderen Hälfte an ihren Landsmann George Smith (77) sowie den Briten Gregory Winter (67). Die drei Forscher haben Methoden entwickelt, mit denen es möglich ist, etwa Biokraftstoffe, Arzneimittel und therapeutisch wirkende Antikörper umweltfreundlich herzustellen.

Der Wirtschaftsnobelpreis ging an die beiden US-Wissenschaftler William Nordhaus (77) und Paul Romer (63) für ihre Arbeiten rund um Klimawandel und technologische Innovationen. Sie untersuchten unter anderem, wie sich Wachstum und Umweltschutz unter einen Hut bringen lassen.

Zuvor waren in Oslo die Jesidin Nadia Murad (25) und der kongolesische Arzt Denis Mukwege (63) mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

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