Wie lösen Hausstaubmilben-Allergene in der Lunge Alarm aus?
Wiener Forscher haben herausgefunden, wie Hausstaubmilben Allergene in der Lunge auslösen können.

Das Wichtigste in Kürze
- Wiener Forscher haben sich mit Hausstaubmilben und den Allergenen der Lunge befasst.
- Ihre Erkenntnisse entstanden in Zusammenarbeit mit der «John Hopkins University».
Ein Wiener Forschungsteam hat eine Entdeckung gemacht. Hausstaubmilben sollen einen angeborenen Mechanismus der Immunabwehr einsetzen, um in der Lunge Alarm auszulösen. Somit würden Allergene freigesetzt.
Besonders Kot, Eier und Überreste dieser Hausstaubmilben sollen bei Menschen Allergien auslösen. Wiener Wissenschaftler haben in Zusammenarbeit mit Forschern der «John Hopkins University» erarbeitet, wie diese in der Lunge wirken.
Offenbar ist das Protein-Serum-Amyloid-A1 das primäre Zielgebiet. Dieser Entzündungsfaktor wird in den Epithelzellen der Lunge hergestellt. Dies in einer gebündelten Form, bevor sie freigesetzt werden.
Das Immunsystem reagiert aber erst dann, wenn es zerlegt wird. Dies geschieht durch Eindringlinge, bei denen es sich meistens um Bakterien handelt. Die daraus entstehenden Untereinheit von Protein-Serum-Amyloid-A1, wehrt sich anschliessend gegen diese Eindringlinge.
Auch Hausstaubmilben nutzen Ablauf in der Lunge
Wie die Wiener Forscher nun zeigen konnten, binden diese Untereinheiten auch ohne Bakterien Rezeptoren im Bronchialgewebe. Das hat zur Folge, dass das betroffene Gewebe einen Alarmstoff freisetzt.
«Der freigesetzte Alarmstoff IL-33 kann dann an unter dem Lungenepithel befindlichen Abwehrzellen binden. Dies führt zur massiven Produktion von allergiefördernden Faktoren», so die Forscher.
Und eben diesen Ablauf machen sich der Studie zu Folge auch die Hausstaubmilben-Allergene zunutze. Kurz gesagt: Sie kapern diesen angeborenen Mechanismus. Die Milben sind in der Lage, das Protein-Serum-Amyloid-A1 in seine Untereinheiten zu zerlegen.
Dadurch wird wie beschrieben ein Entzündungsmechanismus in Gang gesetzt. Dadurch entsteht künstlich gestresstes Gewebe. Und dieses dient als Boden für Allergien.
Bei Mäusen konnten die Forscher die Produktion von Protein-Serum-Amyloid-A1 ausschalten. Dies sorgte für einen besseren Schutz vor Allergenen.