Zu viel Salz in Lebensmitteln ist schädlich für den Körper. Die WHO legt nun eine Tabelle zu empfohlenen Höchstwerten vor.
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Zu viel Salz ist ungesund und kann sogar lebensgefährlich sein. Die WHO empfiehlt nun Grenzwerte für eine Reihe von Produkten. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die WHO hat eine Tabelle mit empfohlenen Natrium-Höchstwerten in Lebensmitteln vorgelegt.
  • Allgemein empfiehlt sie, nicht mehr als 5 Gramm Salz pro Tag zu konsumieren.
  • Es wurden rund 60 Richtwerte festgelegt, unter anderem für süsse Kekse und Popcorn.

Zu viel Salz im Essen ist ungesund: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen weltweit elf Millionen Todesfälle im Jahr auf Risikofaktoren in der Ernährung zurück, drei Millionen davon auf den Verzehr von zu viel Salz.

Die WHO hat eine Tabelle mit empfohlenen Höchstwerten für einige Dutzend Nahrungsmittel erstellt. So sollen etwa 100 Gramm süsse Kekse nicht mehr als 265 Milligramm Natrium enthalten. Natrium ist ein Bestandteil von Salz. Unter den rund 60 Richtwerten sind ausserdem: Popcorn, Nüsse und Kerne 280, Sauerteig- oder Hefebrot 330, tiefgekühlter Pizza 450, Käse wie reifer Gouda 625, Tomatenketchup 650 und Muskelfleisch wie Serrano-Schinken 950 – heisst: 100 Gramm dieses Schinkens sollen nicht mehr als 950 Milligramm Natrium enthalten.

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Popcorn gehören vielen zu einem Filmabend dazu. - Pixabay

Allgemein empfiehlt die WHO, nicht mehr als 5 Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Diese enthalten etwa 2 Gramm Natrium. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt höchstens 6 Gramm.

Sie berichtete aber in einer Studie 2019, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich 8,4 Gramm und Männer 10 Gramm Salz zu sich nehmen. 50 Prozent der Männer und 38,5 Prozent der Frauen nehmen täglich mehr als 10 Gramm Salz auf.

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Grobes Salz in einem hölzernen Mörser. - Pixabay

Zu viel Salz zu konsumieren kann nach Angaben von Experten den Blutdruck und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Solche Erkrankungen machen fast ein Drittel der weltweiten Todesfälle aus, die nicht auf ansteckende Krankheiten zurückzuführen sind. Zu salzhaltiges Essen könne auch zu chronischen Leberkrankheiten, Nierenleiden, Fettleibigkeit und Magenkrebs beitragen, so die WHO.

Reduktion des Salzkonsums: Ziel wird wohl nicht erreicht

Die WHO ermuntert Länder, eigene Massstäbe innerhalb der Richtwerte zu setzen. Sie hat für ihre Liste schon vorhandene Grenzwerte aus verschiedenen Ländern zugrunde gelegt. Sie seien wissenschaftlich geprüft, medizinisch sinnvoll und einhaltbar.

2013 hatten die WHO-Mitgliedsländer das Ziel ausgegeben, bis 2025 den Salzkonsum der Menschen im Schnitt um 30 Prozent zu reduzieren. Nach den Ernährungsbericht 2020 betrug der Rückgang pro Jahr aber nur 0,2 Prozent, statt der nötigen 2,4 Prozent. Deshalb dürfte dieses Ziel nicht erreicht werden, so die WHO.

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