«White Tiger»-Prozess in Deutschland beginnt im Januar
Am 9. Januar beginnt in Hamburg der Prozess gegen den mutmasslichen Pädokriminellen, der im Internet als «White Tiger» bekannt ist.

Der Prozess gegen den als «White Tiger» im Internet aufgetretenen mutmasslichen Pädokriminellen beginnt am 9. Januar in Hamburg.
Die Hauptverhandlung gegen den unter anderem des versuchten Mordes angeklagten 21-Jährigen werde vor einer Jugendkammer der Grossen Strafkammer eröffnet und nicht öffentlich sein, teilte das Landgericht der norddeutschen Stadt mit.
Insgesamt sind für die Verhandlung bis Dezember nächsten Jahres 82 Verhandlungstermine anberaumt.
Der Angeklagte muss sich für 204 angeklagte Straftaten verantworten, die er laut Gericht zwischen Januar 2021 und September 2023 zum Nachteil von mehr als 30 Kindern und Jugendlichen begangen haben soll. Der Deutsch-Iraner war im Sommer in Hamburg in der elterlichen Wohnung festgenommen worden.
Prozess gegen «White Tiger» wegen Mordes und versuchten Morden
Gegenstand der Anklage sind laut Staatsanwaltschaft unter anderem ein vollendeter und fünf versuchte Morde, jeweils in mittelbarer Täterschaft verübt. So soll er einen US-amerikanischen Jungen ermordet haben.
«White Tiger» soll der Kopf einer Gruppe von Cyberkriminellen gewesen sein, die aus sexueller Motivation heraus Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahren im Internet zu Gewalt gegen sich selbst gezwungen haben. Dabei soll er besonders verletzliche Kinder in sozialen Medien emotional von sich abhängig gemacht haben, um die von ihm initiierte starke Verbundenheit unter anderem für die Erstellung kinder- und jugendpornografischer Aufnahmen auszunutzen.
Die Kinder stammen früheren Angaben der Ermittler zufolge aus Deutschland, England, Kanada und den USA. Ein 13 Jahre alter US-Amerikaner wurde demnach in den Suizid getrieben. Eine 14-jährige Kanadierin habe versucht, sich zu töten.
Um dem Ansinnen des Beschuldigten nach immer heftiger werdenden Inhalten nachzukommen, verletzten sich die Kinder in Livechats unter den Augen von Zuschauern selbst erheblich oder übten sexuelle Handlungen an sich aus. Hiervon soll «White Tiger» Aufzeichnungen gefertigt haben, um den Kindern anschliessend mit deren Veröffentlichung zu drohen, sollten diese sich nicht noch gravierendere Selbstverletzungen vor laufender Kamera zufügen.










