Aktuell sind weltweit rund 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind so viele wie noch nie. Corona hat die Situation verschärft.
Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch
Rohingya-Flüchtlinge besteigen ein Marineschiff, bevor sie zu einer Insel im Golf von Bengalen transportiert werden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell sind weltweit rund 80 Millionen Menschen auf der Flucht.
  • Seit 2019 ist die Zahl der Flüchtlinge um zehn Millionen gestiegen.
  • Zu Langzeitkonflikten kamen im 2020 etliche neue Brandherde hinzu – auch wegen Covid-19.

Mehr als 80 Millionen Menschen sind nach Angaben der UN-Flüchtlingshilfe derzeit weltweit auf der Flucht. Das seien so viele wie noch nie. Dies teilte der deutsche Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Bonn mit.

Die Corona-Pandemie habe die Situation verschärft. Seit 2019 sei die Zahl der Flüchtlinge um zehn Millionen Menschen gestiegen.

UNHCR erhielt nur die Hälfte der Flüchtlingsgelder

«Corona hat 2020 weltweit die Lebensrealität der Menschen verändert. Für viele der 80 Millionen Menschen auf der Flucht kommt jetzt der pure Überlebenskampf an erster Stelle.» So der Geschäftsführer der UN-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer.

Moria
Flüchtlinge aus dem Camp Moria auf der Strasse. - Keystone

«Diese Menschen dürfen wir nicht alleine lassen.» Neben akuter Nothilfe brauchten sie Perspektiven für eine bessere Zukunft. Im Jahr 2020 waren rund 7,4 Milliarden Euro für die Flüchtlingshilfe vorgesehen. Davon habe das UNHCR bis Anfang Dezember nur gut die Hälfte erhalten.

Mehr als 1000 Menschen im Mittelmeer gestorben

2020 seien zu Langzeitkonflikten wie im Jemen oder in Syrien neue Brandherde hinzugekommen. Etwa in Äthiopien und der afrikanischen Sahelzone mit Ländern wie Tschad, Mali und Niger.

Flüchtling
Vor allem Frauen und Kinder fliehen momentan von Äthiopien nach Kenia. - AP Photo

In Europa machten die Brände im Flüchtlingscamp Moria mehr als 12'000 Schutzsuchende obdachlos. Die Situation von Flüchtlingen in Bosnien spitze sich ebenfalls weiter zu. Im Mittelmeer seien auch in diesem Jahr mehr als 1000 Menschen bei der Flucht gestorben oder gälten als vermisst.

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