Weltkriegsseuche: Gasbrand breitet sich an ukrainischer Front aus
Ukrainischem Medizinpersonal zufolge breitet sich die Gasbrand-Infektion unter Frontsoldaten aus. Die Erkrankung führte im 1. Weltkrieg zu Zehntausenden Toten.

Ukrainische Sanitäter melden einen starken Anstieg der bakteriellen Gasbrand-Erkrankungen bei verletzten Soldaten, so der britische «Telegraph». Eine Gasbrand-Infektion erfordert die sofortige Entfernung des infizierten Gewebes und hochdosierte Antibiotika.
Die Sterblichkeit ohne Behandlung liegt laut Experten bei nahezu 100 Prozent, auch mit Behandlung sterbe rund ein Drittel der Infizierten. Die Gefahr steige aktuell durch verzögerte medizinische Versorgung, da Verwundete wegen russischer Drohnen kaum evakuiert werden könnten.
Verwundete Soldaten verbleiben oft in provisorischen Bunkern und Kellern, was die Ausbreitung der Infektion fördere, so der «Spiegel». Antibiotikaresistenzen erschwerten die Heilung zusätzlich, während medizinische Einrichtungen nur eingeschränkt steril arbeiten könnten.
Gasbrand an der Front
Gasbrand, verursacht durch das Bakterium Clostridium perfringens, war vor allem im Ersten Weltkrieg gefürchtet. Die Krankheit zerstört Gewebe, erzeugt Gasblasen und führt bei fehlender Behandlung zu hohen Sterberaten.

Typische Symptome sind laut der «Bild» starke Schmerzen, Schwellungen und Knistern unter der Haut. Die Behandlung besteht meist aus sofortiger chirurgischer Entfernung des infizierten Gewebes und hochdosierter Antibiotikagabe, so Experten.
Die Infektion entsteht, wenn Bakterien über verschmutzte Wunden in den Körper gelangen. Tiefe Schuss- oder Explosionswunden bieten entsprechend beste Voraussetzungen für die Krankheit.












