Mehr als sieben Wochen nach dem Ausbruch des Vulkans auf der Kanareninsel La Palma hat ein weiterer Lavastrom das Meer erreicht.
Ein Boot fährt an der Insel La Palma vorbei, wo der Vulkan weiterhin Lava spuckt. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa
Ein Boot fährt an der Insel La Palma vorbei, wo der Vulkan weiterhin Lava spuckt. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa - sda - Keystone/EUROPA PRESS/Kike Rincón
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor sieben Wochen brach der Vulkan auf La Palma zum ersten Mal aus.
  • Jetzt erreicht ein weiterer Lavastrom auf der Kanareninsel sogar das Meer.

Mehr als sieben Wochen nach dem Ausbruch des Vulkans auf der Kanareninsel La Palma hat ein weiterer Lavastrom das Meer erreicht. Das um die 1000 Grad heisse flüssige Gestein ergoss sich in rotglühenden Kaskaden auf den Strand von Guirres und schob sich von dort aus in den Atlantik. Dies war am Mittwoch auf eindrucksvollen Bildern des staatlichen TV-Senders RTVE zu sehen.

Per Schiff zur Bananenplantage

Bereits Ende September hatte der Hauptstrom der Lava das Meer erreicht und bildet seither eine neue Halbinsel, die bereits grösser als 40 Hektar ist. Über mögliche giftige Dämpfe durch das Zusammentreffen der Lava mit dem salzigen Seewasser wurde nichts bekannt.

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Aus dem Vulkan in der Cumbre Vieja auf La Palma fliesst weiter Lava. Foto: Daniel Roca/AP/dpa - dpa

Unterdessen nahm das Kriegsschiff der spanischen Marine «Castilla» seinen Einsatz auf, um Arbeiter von See aus zur Ernte auf Bananenplantagen zu bringen, die wegen der Lava gar nicht oder nur schwer zu erreichen sind.

Bei der «Castilla» handelt es sich um ein sogenanntes amphibisches Transportdock, ein grosses Mutterschiff für kleinere Landungsboote, die Menschen und Maschinen am Strand absetzen können. Etwa 80 Arbeiter könnten so pro Tag zu ihren Arbeitsplätzen gebracht werden, berichtete RTVE.

113 Beben in nur 24 Stunden

Nachdem Vulkanologen in den vergangenen Tagen einen leichten Rückgang der Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan registriert hatten, bebte die Erde nun wieder stärker. Von Dienstag bis Mittwochmorgen seien 113 Beben mit einer Stärke bis 3,9 in einer Tiefe von rund 30 Kilometern aufgezeichnet worden.

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Blick auf den Vulkan Cumbre Vieja, der Lava und Pyroklastika ausstösst. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa - dpa-infocom GmbH

Zugleich nahm auch die Menge an Schwefeldioxid wieder zu, die der noch namenlose Vulkan in der Cumbre Vieja ausstiess. Sie wurde mit bis zu 43 000 Tonnen binnen 24 Stunden angegeben. Beide Daten deuteten darauf hin, dass der Vulkan nicht so bald verlöschen werde.

Seit dem Beginn des Vulkanausbruchs hat die zum Teil knapp 1300 Grad heisse Lava mehr als 2700 Gebäude zerstört oder beschädigt, rund 7000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Fast 1000 Hektar wurden mit einer mehrere Meter dicken Schicht erkalteter Lava bedeckt. Das entspricht in etwa 1400 Fussballfeldern.

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