Die Wahrheit hinter dem Absturz einer russischen Transportmaschine bleibt weiterhin unklar.
HANDOUT - Ein russisches Militärtransportflugzeug stürzte mit angeblich mehr als 70 Menschen über dem Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine ab. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 seien neun russische Besatzungsmitglieder gewesen sowie 65 ukrainische Kriegsgefangene, meldete die Agentur Tass. Foto: Uncredited/UGC/AP/dpa - ACHTUNG: Verwendung nur bis zum 06.02.2024. Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
An Bord der Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 seien neun russische Besatzungsmitglieder gewesen sowie 65 ukrainische Kriegsgefangene, meldete die Agentur Tass. - sda - Keystone/UGC/AP/Uncredited

Gut eine Woche nach dem Absturz einer russischen Transportmaschine vom Typ Iljuschin Il-76 mit angeblich 65 ukrainischen Kriegsgefangenen an Bord gibt es weiter Rätsel um die Leichen. Auf Forderungen Kiews nach einer Überführung der Toten in die Ukraine sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag, das sei Sache der russischen Ermittler. «Die Ermittlungen laufen, und im Zuge der Untersuchungen werden alle Festlegungen nur durch die Ermittlungsorgane getroffen», sagte Peskow. In der Ukraine halten sich von offizieller Seite Zweifel, ob die Gefangenen wirklich an Bord waren.

Moskau wirft den ukrainischen Streitkräften vor, die Iljuschin am 24. Januar im Gebiet Belgorod mit Raketen vom US-Flugabwehrsystem Patriot abgeschossen zu haben. Neben den neun Mitgliedern der russischen Crew seien auch die für einen Gefangenenaustausch vorgesehenen ukrainischen Soldaten getötet worden. Der ukrainische Koordinierungsstab hatte zuletzt bestätigt, dass an dem Tag Gefangene ausgetauscht werden sollten. Die russischen Ermittler hatten ein nicht überprüfbares Video mit ukrainischen Dokumenten, Körperteilen und einem Leichensack veröffentlicht.

Verwirrung um Leichenteile und Video

Sie sprachen auch von 670 Leichenteilen, die sichergestellt worden seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte unmittelbar nach dem Absturz internationale Ermittlungen dazu gefordert. In dieser Woche sprach sich auch Kremlchef Wladimir Putin für eine internationale Untersuchung aus.

Peskow sagte nun, dass es im Westen wohl kein Interesse gebe an einer Aufklärung, um nicht bei den Ermittlungen «über sich selbst zu stolpern». Zuvor hatte der russische Aussenminister Sergej Lawrow sich bei einem Treffen mit ausländischen Diplomaten ähnlich geäussert. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu warf den ukrainischen Streitkräften vor, sie wollten den Unterstützern im Westen immer wieder die eigene Schlagkraft vorführen.

Spannungen zwischen Russland und Ukraine

Dabei würden wie im Fall der Il-76 auch ukrainische Bürger getötet. «Das zeigt den zynischen Charakter der Handlungen Kiews, das zur Erreichung seiner egoistischen Ziele bereit ist, beliebige Verbrechen zu begehen», sagte Schoigu.

Nach Angaben russischer Ermittler wurde die Maschine in der russischen Grenzregion Belgorod vom ukrainischen Gebiet Charkiw aus abgeschossen. Russland greift aus der Region Belgorod in seinem seit fast zwei Jahren andauernden Krieg immer wieder die Ukraine an, die sich mit Gegenfeuer wehrt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinAbsturzKriegFlugzeugabsturz