Weihnachtsmarkt muss Poller 64 Mal pro Stunde verschieben
In Augsburg sorgen mobile Poller für den Weihnachtsmarkt für Aufsehen. Weil das Tram durchfahren muss, verschieben Mitarbeitende die Poller ständig.
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Das Wichtigste in Kürze
- Augsburg hat für den Weihnachtsmarkt mobile Poller eingeführt.
- Weil alle 7,5-Minuten ein Tram durchfährt, führt dies zu 64 Verschiebungen pro Stunde.
Kein Witz: In Augsburg (D) gibt es professionelle Poller-Verschieber. Für den Weihnachtsmarkt in der bayerischen Stadt wurden nämlich mobile Poller eingeführt.
Diese 450 Kilogramm schweren Poller sind Teil des neuen Sicherheitskonzepts. Sie ersetzen die bisherigen Betonblöcke, die in den vergangenen Jahren zum Schutz vor potenziellen LKW-Anschlägen eingesetzt wurden.
Diese neuen mobilen Poller sind jedoch nicht ohne Herausforderungen: Jedes Mal, wenn ein Tram durchfährt, verschieben Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes die massiven Poller mit einem Handwagen.
Alle 7,5-Minuten fahren Trams von zwei verschiedenen Linien durch. Dies führt an beiden Enden der Sicherheitszone zu 64 Verschiebungen pro Stunde, wie die «Augsburger Allgemeine» schreibt.
Sechs Mitarbeitende sind täglich von 11 Uhr bis abends im Einsatz. Das Heben der Poller stelle laut der Stadt nur eine mässige körperliche Belastung dar. Dies, weil der Hebemechanismus des Wagens über eine Übersetzung verfüge.
Tramverkehr ganz zu stoppen kam nicht infrage
Trotz der logistischen Herausforderungen verteidigt Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) das neue Konzept gegenüber der Zeitung: Er betonte, dass das bereits hohe Sicherheitsniveau noch weiter erhöht wurde.
Pintsch erwähnt auch, dass die Idee aufkam, den Tramverkehr vor dem Rathaus für vier Wochen einzustellen. Dies sei jedoch aus Sicht der Stadt undenkbar gewesen.
Der Politiker versteht die Verwunderung der Passanten über das ständige Verschieben der Poller.
Er ist jedoch überzeugt, dass bei genauerem Hinsehen erkennbar sei, dass dieses Konzept sowohl Sicherheit als auch öffentlichen Nahverkehr gewährleiste.
Die Kosten für diese neue Massnahme liegen im mittleren fünfstelligen Bereich, wie die Zeitung weiter schreibt. Laut Stadt seien bereits in der Vergangenheit Sicherheitspersonal beauftragt worden, sodass die tatsächlichen Mehrkosten geringer seien.
Immerhin ist der Weihnachtsmarkt in Augsburg echt. Denn kürzlich gingen KI-Bilder eines Fake-Weihnachtsmarkts vor dem Buckingham-Palast viral.
Zahlreiche Touristen und Einheimische, die auf der Suche nach gebrannten Mandeln zum Palast pilgerten, schauten in die Röhren.
Aber auch die Sicherheit an Weihnachtsmärkten sorgt immer wieder für Schlagzeilen. In der Stadt Overath im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr sogar ganz aus. Der Grund: Dem Veranstalter fehlt das Geld für die Sicherheitsmassnahmen.





















