In Norditalien hat es in den letzten Monaten kaum geregnet. Nun erlebt die Region eine schwere Dürre. Deshalb werden drastische Massnahmen gefordert.
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Folge der Hitzeweller: Ausgetrocknetes Flussbett des Po in Boretto, nordöstlich von Parma. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Norditalien hat es in den letzten Monaten kaum Niederschläge gegeben.
  • Deshalb ist der Pegel des lokalen Flusses Po kürzlich auf Rekordtiefe gesunken.
  • Nun wird gefordert, dass die nächtliche Trinkwasserversorgung eingestellt wird.

Kaum Niederschlag, überdurchschnittlich hohe Temperaturen und kein übrig gebliebener Schnee in den Bergen: Der Norden Italiens erlebt aktuell die schwerste Dürre der letzten 70 Jahre. In einigen Gebieten habe es laut den Behörden seit 110 Tagen nicht mehr geregnet.

Deshalb fordern mehrere lokale Unternehmen, dass die nächtliche Trinkwasserversorgung in 125 Gemeinden eingestellt wird. Betroffen wären Städte und Dörfer in der Lombardei und im Piemont.

Trinkwasser e.coli verunreinigt
Wasser wird in ein Glas gefüllt. - dpa

Hintergrund der Forderung ist der tiefe Pegel des Flusses Po, welcher für die norditalienische Wasserversorgung wichtig ist. Die Pegelhöhe des längsten italienischen Flusses hat mit fast drei Metern unter dem üblichen Durchschnitt ein Rekordtief erreicht.

Wegen Dürre: Landwirtschaft erwartet hohen Rückgang bei Produktion

Erschwert wird die Lage auch durch die überdurchschnittlich hohen Temperaturen in der Region. Diese führen dazu, dass in den Bergen kein Schnee mehr liegt und somit auch kein Schmelzwasser in den Po fliesst.

Davon am stärksten betroffen ist die Landwirtschaft in Norditalien: Ein Drittel der nationalen Landwirtschaftsproduktion, vor allem Obst, Gemüse und Getreide, ist gefährdet.

Es drohen Wasserrationierung und begrenzte Feldbewässerung, warnte der italienische Agrarverband Coldiretti gegenüber «La Repubblica». Deshalb wird in Norditalien ein Rückgang der Obst- und Gemüseproduktion um 30 bis 40 Prozent erwartet.

Halten Sie den begrenzten Zugang zum Trinkwasser für eine gute Idee?

Nebst der Landwirtschaft betrifft die anhaltende Dürre auch die Stromerzeugung: Der Betreiber eines Stromnetzbetreibers erklärte bereits, die Trockenheit habe die Stromerzeugung aus Wasserkraft zum Erliegen gebracht.

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