Ein Schwertwal hat sich in ungewohnte Gewässer verirrt. Mit Walgeräuschen soll das Tier nun wieder in sein angestammtes Habitat zurück gelockt werden.
Schwertwal
Ein Schwertwal wurde in der Seine gesichtet. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Orca hat sich Mitte Woche in die Seine verirrt.
  • Das Auftauchen des Wales dort ist extrem selten und noch unerklärlich.
  • Behörden wollen versuchen, ihn mit Walgeräuschen zurück ins Meer zu locken.

Ein verirrter Orca in der Seine soll mit Walgeräuschen angelockt und Richtung Meer geleitet werden. Eine Drohne soll den Vorgang beobachten, teilte die zuständige Präfektur Seine-Maritime mit Sitz in Rouen am Freitagabend nach Beratungen mit Fachleuten mit.

Das Tier, das sich in der Nähe der nordfranzösischen Küste aufhält, schwimme immer hin und her und nicht Richtung Meer. Der Orca sei extrem geschwächt und habe nur geringe Überlebenschancen. Durch die Geräuschmethode werde ein Einsatz aus nächster Nähe mit einem Schiff, der das Stresslevel des Tiers noch erhöhen könnte, vermieden.

Der Forschungsgruppe Meeressäuger (GEEC) zufolge wurde der Wal erstmals Anfang April von der Besatzung eines Trawlers etwa 30 Kilometer vor der normannischen Küste gesichtet.

Seitdem wurde der Orca immer wieder entlang der Küste, in der Seine-Mündung sowie selbst rund 60 Kilometer flussaufwärts in der Seine bei Yainville entdeckt. Üblicherweise seien Orcas eher vor den Küsten Schottlands, Islands und Norwegens zu Hause; sowie weiter südlich im Atlantischen Ozean im Golf von Biskaya, erklärte ein GEEC-Experte. Die von dem Fischerboot aus gemachten Videoaufnahmen seien aber eindeutig. Es gebe keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Orca handle.

Haben Sie schon einmal einen Orca in freier Wildbahn gesehen?

Spekuliert wird, ob der Wal sich in den Ärmelkanal verirrt hat, weil er erkrankt ist und sich in den ruhigeren Gewässern dort leichter ernähren kann. Möglicherweise handele es sich auch um ein Jungtier, das seine Gruppe verlassen habe und nun isoliert sei.

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