Die Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei läuft nach Einschätzung der Wahlbehörde bislang ohne grössere Zwischenfälle.
Türkei-Wahl
Wählerinnen und Wähler geben im Türkischen Generalkonsulat in Hürth (NRW) ihre Stimme für die Parlaments- und Präsidentenwahl ab. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Türkei-Wahl: Bislang keine größeren Zwischenfälle laut Wahlbehörde.
  • Prokurdische Oppositionspartei meldet Angriff auf Wahlbeobachter.
  • Mögliche Manipulationen bei Präsidentenwahl in der Türkei aufgetaucht.

«Bis jetzt verliefen die Wahlen ohne Probleme», sagte der Chef der Wahlkommission YSK nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Er hoffe, dass es dabei bleibe.

Die prokurdische Oppositionspartei HDP bestätigte der Deutschen Presse-Agentur einen Medienbericht, wonach im südosttürkischen Mardin Wahlbeobachter der Schwesterpartei YSP angegriffen wurden. Es sei zum Streit gekommen, nachdem Beobachter mehr als einem Familienmitglied den Zutritt zur Wahlkabine verweigert hätten.

Aufnahmen von möglichen Manipulationen

Ein Abgeordneter der CHP teilte ein Video, auf dem zu sehen sein soll, wie im südosttürkischen Sanliurfa reihenweise Wahlzettel für Präsident Recep Tayyip Erdogan gestempelt wurden. Weder liess sich verifizieren, wann und wo die Aufnahmen gemacht wurden, noch, ob es sich bei den Wahlzetteln um echte handelte.

Max Lucks, Grünen-Politiker und Wahlbeobachter des Europarats, sagte, in der Kurdenmetropole Diyarbakir sei die Lage ruhig. Er habe die Stadt noch nie so «gelöst und friedlich» erlebt wie an diesem Wochenende. «Ob sich dieses Gefühl auch in Ergebnissen der Wahlbeobachtung niederschlägt, wird sind in unserem Bericht am Montag zeigen.»

Die Wahllokale sind noch bis 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) geöffnet. Bei der Präsidentenwahl zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erdogan und dem Oppositionsführer Kemal Kilicdarolgu ab. Wer die Mehrheit im Parlament mit seinen 600 Abgeordneten erhält, ist noch nicht absehbar.

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