UN-Beauftragte: Waffenstillstand in Libyen beschlossen
Die zwei rivalisierenden Lager des Bürgerkriegs in Libyen einigen sich in Genf auf einen Waffenstillstand. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Militärvertreter der rivalisierenden Lager von Libyen einigen sich in Genf.
- Die Parteien beschliessen einen Waffenstillstand.
Seit Jahren versinkt Libyen im Chaos zwischen rivalisierenden Lagern. Jetzt haben Militärvertreter in Genf einen entscheidenden Schritt Richtung Frieden gemacht. Die rivalisierenden Lager im Bürgerkrieg in Libyen haben sich auf einen Waffenstillstand geeinigt.
Das sagte die amtierende UN-Beauftragte für Libyen, Stephanie Williams, unmittelbar nach der Unterzeichnung einer Vereinbarung in Genf. Der Moment werde in die Geschichte eingehen, sagte Williams.

Militärvertreter des Ministerpräsidenten Fajis al-Sarradsch und des Generals Chalifa Haftar waren seit Montag in Genf. Sie bereiteten politische Gespräche über die Zukunft Libyens vor. Diese Gespräche sollen im November in Tunesien beginnen.
An den Genfer Gesprächen waren je fünf Militärvertreter beider Seiten beteiligt. Deshalb hiessen die Gespräche 5+5. Das Format war bei der Berliner Libyen-Konferenz im Januar vereinbart worden.
Ausländische Milizionäre müssen Land verlassen
Die Unterhändler hatten sich in den vergangenen Tagen auf Modalitäten für die Ölförderung geeinigt, um die Produktion ausweiten zu können. Zudem gab es eine Einigung auf die Öffnung von Strassen und Flugverbindungen zwischen den Regionen. Sie wollen zudem gegen Leute vorgehen, die auf sozialen Medien Hassreden verbreiten.

Williams hatte die Präsenz ausländischer Milizionäre verurteilt. «Der Umfang der ausländischen Intervention ist inakzeptabel», sagte sie. «Diese Länder müssen ihre Finger von Libyen lassen.»
Sie hatte Anfang der Woche betont, dass ausländische Kämpfer innerhalb von 90 Tagen unter UN-Aufsicht das Land verlassen müssten. Das gilt, sobald ein Waffenstillstand erreicht sei.