Gewalt

Viele Kommunalpolitiker bereits Opfer von Gewalt

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Deutschland,

Mehr als 2000 Bürgermeister, Stadträte und Beigeordnete aus 80 deutschen Grossstädten wurden befragt. Der «alarmierende Befund»: 60 Prozent waren bereits Opfer von Anfeindungen und Gewalt.

Das Fenster an einem Büro der Linkspartei ist nach einem Anschlag zerborsten und mit Holzplatten gesichert (Archivbild).
Das Fenster an einem Büro der Linkspartei ist nach einem Anschlag zerborsten und mit Holzplatten gesichert (Archivbild). - Arno Burgi/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als die Hälfte der für eine Studie befragten Kommunalpolitiker in deutschen Grossstädten ist bereits Opfer von Anfeindungen und Gewalt geworden.

Bei einer Untersuchung der Universität Duisburg-Essen, die online vorgestellt wurde, berichteten 59,9 Prozent der befragten Amts- und Mandatsträger von Bedrohungen, Beleidigungen und tätlichen Angriffen. «Die Bedrohungserfahrungen sind Teil des Alltags in der kommunalen Politik», sagte der Politikwissenschaftler Andreas Blätte, der die Untersuchung geleitet hatte.

Für die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung entstanden ist, wurden mehr als 2000 Bürgermeister, Stadträte und Beigeordnete aus 80 deutschen Grossstädten befragt. Mehr als 90 Prozent der Studienteilnehmer wollen demnach trotz solcher Übergriffe weiterhin Politik machen. Es sei allerdings ein «alarmierender Befund», dass 4,7 Prozent aus Selbstschutz oder aus Sorge um die Familie über einen Rückzug aus der Kommunalpolitik nachdenken, sagte Blätte.

Die landläufige These, dass Bedrohungen und Übergriffe vorwiegend in Ostdeutschland vorkämen, lässt sich nach Ansicht der Forscher nicht bestätigen. Die Städte mit dem höchsten Prozentsatz von Anfeindungen sind zwar Dresden und Erfurt, dahinter folgen mit München, Solingen, Ludwigshafen, Bochum und Trier aber ausschliesslich Städte aus den alten Bundesländern. Zudem geschehen die Übergriffe unabhängig von Geschlecht oder Migrationshintergrund der Betroffenen. Auffällig ist der Studie zufolge jedoch, dass Mitglieder der AfD überdurchschnittlich häufig von Bedrohungsszenarien berichten.

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