Vestas Wind Systems und IG Metall: Neue Streiks drohen
Eine Einigung bei den Tarifverhandlungen der IG Metall und Vestas Wind Systems scheinen nicht in Sicht. Erneute Streiks drohen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Verhandlungen zwischen Vestas Wind Systems und der IG Metall bleiben zäh.
- Die Warnstreiks seit November, wurden im März für die Verhandlungen unterbrochen.
- Nun droht eine erneute Niederlegung der Arbeit.
Die Tarifverhandlungen zwischen Windanlagenhersteller Vestas Wind Systems und der Industriegewerkschaft (IG) Metall gestalten sich als schwierig. Nun droht wieder ein Streik.
Ziel der aktuellen Verhandlungen sei es eigentlich zu «haustarifvertraglichen Regelungen» zu kommen, hatten die Verhandlungspartner in einer gemeinsamen Mitteilung erklärt. Aber: «Wiederholt wurden vom dänischen Windanlagenhersteller Angebote und Zusagen wieder zurückgenommen», kritisiert die Gewerkschaft.
Vestas Wind Systems und IG Metall: Tarifverhandlungen stocken
Dieser Optimismus ist verflogen. «Vertrauensvolle Tarifverhandlungen sehen anders aus. Angebote von einem Tag auf den anderen wieder vom Tisch zu nehmen, entspricht nicht unseren Erwartungen an einen verlässlichen Verhandlungspartner», sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, der Rendsburger IG-Metall-Geschäftsführer Martin Bitter.
Vestas hatte sich lange gegen Verhandlungen über einen Haustarif gesperrt. Das Unternehmen hatte ursprünglich nur mit dem Betriebsrat über Entgeltfragen sprechen wollen. Die IG Metall hatte daraufhin im vorigen Sommer einen Arbeitskampf gestartet.
Kürzere Warnstreiks bei Vestas Wind Systems seit November
Zunächst gab es kürzere Warnstreiks, nach einer Urabstimmung seit November dann auch mehrtägige Streiks. Im März hatte sich Vestas dann doch mit der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch gesetzt. Der Arbeitskampf war ausgesetzt worden.

«Servicetechniker von Windanlagen haben sehr harte und herausfordernde Arbeitsbedingungen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Regelungen für die Altersteilzeit gibt es bei Vestas bisher nicht», so die Gewerkschaft. «Anstatt mit der IG Metall konstruktiv zu verhandeln, verweigert sich Vestas und riskiert mit dem wieder aufgenommenen Streik sowohl bei Kunden als auch bei potenziellen Beschäftigten, weiter Ansehen zu verlieren.»
Bei Vestas Deutschland arbeiten nach früheren Angaben 1700 Menschen, davon 700 als Monteure. Die Gewerkschaft beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer wie Maschinenbauer dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber verbindlichen tariflichen Regeln bisher weitgehend verweigert.