Die europäische Versicherungsbranche bangt um ein generelles Verbot von Gewinnausschüttungen. Die Verluste der Versicherungen durch Corona seien verschieden.
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Die europäische Versicherungsbranche warnt vor einem generellen Verbot von Gewinnausschüttungen wegen der Corona-Krise. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die europäische Versicherungsbranche hat Sorge vor einem Verbot von Gewinnausschüttungen.
  • Durch die Corona-Pandemie könnten Versicherungen Verluste in Milliardenhöhe machen.
  • Da die Verluste verschiedenartig ausfallen, ist man gegen ein generelles Verbot.

Die europäische Versicherungsbranche warnt vor einem generellen Verbot von Gewinnausschüttungen wegen der Corona-Krise. Die Pandemie könnte bei den Versicherungen zu Verlusten zwischen 50 und 100 Milliarden Dollar führen. Doch die Auswirkungen auf die einzelnen Versicherer seien sehr unterschiedlich, erklärte der Branchenverband Insurance Europe am Montag.

Zudem hätten die Unternehmen eine Verantwortung gegenüber ihren Aktionären, von denen sich viele bei ihren Rentenplanungen auf Dividendenzahlungen verliessen.

Generelles Verbot von Gewinnausschüttungen nicht nötig

Die Aufseher sollten daher auf pauschale landesweite oder regionale Verbote von Gewinnausschüttungen verzichten. Sie sollen diese nur im Einzelfall untersagen, wenn dadurch die Kapitalpolster zu sehr schrumpfen.

Die europäische Aufsichtsbehörde EIOPA hatte Versicherern empfohlen, angesichts der Corona-Pandemie auf Dividenden zu verzichten. Versicherer wie die Allianz, die Münchener Rück, die italienischen Generali und die französische AXA schütten jedoch für 2019 Dividenden aus. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hält ein pauschales Ausschüttungsverbot für nicht notwendig. Von den Banken fordert sie dagegen einen Dividendenverzicht.

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Das Hauptgebäuder der EIOPA in Frankfurt. - EIOPA

Die Krise trifft die Branche doppelt: Zum einen als Kapitalanleger, zum anderen im Kerngeschäft, das etwa von hohen Auszahlungen durch den Ausfall von Grossveranstaltungen geprägt ist. Insurance Europe forderte daher ein Entgegenkommen der Aufseher. «Ein gewisses Mass an aufsichtsrechtlicher Flexibilität ist entscheidend», erklärte der Verband. Man müsse Versicherer in die Lage versetzen, ihre Produkte und Dienstleistungen an neue Marktrealitäten anzupassen

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