Glückliches Ende der Suche nach der acht Jahre alten Julia: Das im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tschechien vermisste Mädchen aus dem Grossraum Berlin konnte lebend in Tschechien gefunden werden, berichtete das Polizeipräsidium Oberpfalz am Dienstag in Regensburg.
Blaulicht
Blaulicht - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Polizeisprecher: Unterkühlt aber keine Lebensgefahr.

«Sie ist unterkühlt, es besteht aber keine Lebensgefahr», sagte ein Polizeisprecher.

Das Verschwinden von Julia hatte die Menschen in der Gegend um den Berg Cerchovs - auf deutsch Schwarzkopf - seit Sonntag bewegt. Etwa 1400 Einsatzkräfte suchten seit der Vermisstenanzeige der Eltern nach der Schülerin, die Suche wurde auch in den Nächten auf Montag und Dienstag intensiv fortgesetzt. Ein Förster entdeckte das Mädchen schliesslich.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte, es sei das nötige «Quäntchen Glück» gewesen, dass der in die Suchaktion eingebundene Mann Julia gefunden habe. «Viel Zeit wäre bei den jetzigen Witterungsbedingungen sicherlich nicht geblieben.» Er hoffe, dass sich die Schülerin jetzt schnell von den Strapazen der vergangenen Tage erhole.

Herrmann zeigte sich vom Rund-Um-Die-Uhr-Einsatz der Suchkräfte und der Zusammenarbeit zwischen bayerischen und tschechischen Einsatzkräften beeindruckt. «Unsere Einsatzkräfte haben länderübergreifend hervorragend zusammengearbeitet.» Gerade auch die vielen Ehrenamtlichen seien eine grosse Unterstützung gewesen.

Die Eltern waren mit Julia, ihrem Bruder und einem Cousin am Sonntag zum Gipfel des Bergs Cerchovs aufgestiegen. Beim Abstieg waren die Kinder alleine vorgegangen und hatten sich wohl verlaufen. Während die zwei Jungen noch am Sonntagabend wieder gefunden wurden, galt Julia bis Dienstag als vermisst. Polizeisprecher Florian Beck sagte zur Suchaktion: «Es ist unglaublich, wieviel Anteilnahme hier stattgefunden hat.»

Nachdem Julia auch am Dienstagvormittag noch als vermisst galt, hatte die Polizei von einer zunehmend lebensbedrohlichen Situation gesprochen. Die Gegend mit ihrem zerklüfteten Felsen und dem weitläufigen, unübersichtlichen Waldgebiet barg angesichts der kühlen Witterung viel Gefahr für das Kind. Neben der Unterkühlung bestand auch die Sorge, dass Julia abgestürzt sein könnte.

Die Polizei setzte in Bayern und Tschechien 115 Personensuchhunde und Flächensuchhunde ein. Ausserdem waren geländegängige Fahrzeuge an der Suche beteiligt sowie Hubschrauber. Die bayerische Polizei beorderte auch die Alpine Einsatzgruppe aus den Alpen in das Mittelgebirgsgebiet, um in dem unwegsamen Gelände suchen zu können.

Ad
Ad