Vergessene Briefwahl-Stimmen werden öffentlich ausgezählt

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Deutschland,

Die ersten Sondierungsgespräche sind bereits vereinbart – und dennoch werden in Berlin weiter Stimmzettel ausgezählt. Konkret geht es um 466 Stimmen, die am Wahlsonntag nicht berücksichtigt wurden.

Nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus werden bei einer öffentlichen Auszählung Wahlbriefe im Bezirk Lichtenberg nachgezählt.
Nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus werden bei einer öffentlichen Auszählung Wahlbriefe im Bezirk Lichtenberg nachgezählt. - Jörg Carstensen/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg hat am Mittwochmorgen die öffentliche Auszählung der Stimmen von 466 Briefwählern begonnen, die bei der Wiederholungswahl am Sonntag nicht berücksichtigt wurden.

Die Briefe, die von den Wählerinnen und Wählen rechtzeitig abgeschickt worden waren, sollten kurz vor dem Wochenende in dem Bezirk zugestellt werden – sie kamen aber am Ende nicht dort an, wo ausgezählt wurde, und flossen somit zunächst nicht in das Wahlergebnis ein. Das wird nun nachgeholt: Das Ergebnis der aktuellen Zählung soll dem Bezirkswahlausschuss übermittelt werden.

Interessant sind die zusätzlichen Stimmen vor allem deshalb, weil nach dem bisherigen vorläufigen Ergebnis der Abgeordnetenhauswahl die SPD auf dem zweiten Platz nur hauchdünn mit 105 Stimmen vor den Grünen auf dem dritten Platz liegt (beide 18,4 Prozent). Allerdings erhielt die SPD in Lichtenberg fast überall mehr Stimmen als die Grünen – es gilt daher als wenig wahrscheinlich, dass in den 466 Wahlbriefen die Grünen 105 mehr Zweitstimmen bekamen als die SPD.

«Der Fehler liegt nicht bei der Deutschen Post, sondern bei der Poststelle des Bezirks», hatte der Lichtenberger Stadtrat Kevin Hönicke am Vortag zu dem Vorgang getwittert. In den Bezirken sollen die Endergebnisse der Wahl Anfang kommender Woche festgestellt werden. Am 27. Februar kommt dann der Landeswahlausschuss zusammen, um das amtliche Endergebnis für ganz Berlin festzustellen.

Der Wahlsieger CDU (28,2 Prozent) will sich am Freitag mit den Grünen und der SPD zu ersten Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Regierung treffen. SPD, Grüne und Linke wiederum hatten angekündigt, auch Sondierungsgespräche über eine Fortsetzung ihrer Koalition führen zu wollen.

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