Verdi ruft Bankbeschäftigte zu Warnstreiks auf

DPA
DPA

Deutschland,

Die Gewerkschaft Verdi hat für die kommenden Tage zu Warnstreiks in Banken aufgerufen. Betroffen sind Filialen in vielen deutschen Städten. Die Arbeitgeber geben sich gelassen und erwarten keine grösseren Auswirkungen für Kunden.

Verdi-Fahne vor einer Bank. Die Gewerkschaft hat Bankenwarnstreiks angekündigt. Foto: Jochen Lübke
Verdi-Fahne vor einer Bank. Die Gewerkschaft hat Bankenwarnstreiks angekündigt. Foto: Jochen Lübke - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • An mehreren Tagen in der ersten Aprilhälfte ruft die Gewerkschaft Verdi Bankangestellte in verschiedenen deutschen Städten zu Warnstreiks auf.

Als erste treten am 3. April in Hamburg unter anderem Beschäftigte der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Hamburger Sparkasse ganztägig in den Warnstreik, wie Verdi mitteilte. Am 5. April seien in Berlin, sowie in Städten in Hessen, Brandenburg, Baden-Württemberg und in den Regionen Münsterland und Ostwestfalen/Lippe Mitarbeiter verschiedener Banken zum Warnstreik aufgerufen. In der Woche ab dem 8. April solle es zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen. Zudem gebe es zahlreiche Kundgebungen in vielen betroffenen Städten.

Wie viele Beschäftigte insgesamt aufgerufen seien, konnte die Gewerkschaft nicht sagen. Laut Verdi müssten Bankkunden sogar mit Filialschliessungen rechnen.

Die Banken sehen das anders: Die Arbeitgeberverbände der privaten und der öffentlichen Banken rechnen nicht mit grösseren Einschränkungen. Bei bisherigen Aktionen sei es auch nicht zu nennenswerten Auswirkungen für Bankkunden gekommen. Eine genaue Einschätzung, welche Folgen die Warnstreiks konkret haben könnten, lasse sich aber noch nicht abgeben, sagte Carsten Rogge-Strang, Geschäftsführer Tarifpolitik im Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AVG Banken).

Zum Auftakt-Warnstreik an diesem Mittwoch in Hamburg zeigte sich auch die Hamburger Sparkasse (Haspa), die zu den betroffenen Geldinstituten gehört, gelassen: Man rechne zunächst nicht damit, dass es durch den Warnstreik zu Auswirkungen für die Kunden komme.

Derzeit verhandeln die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter der privaten und öffentlichen Banken für etwa 200.000 Beschäftigte einen neuen Tarifvertrag. Verdi will unter anderem sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mehr Urlaub, kürzere Arbeitszeiten und einen verbindlichen Anspruch auf Weiterbildung durchsetzen.

Verdi wirft den Arbeitgebern vor, die Warnstreiks provoziert zu haben, weil sie die Fortführung der Verhandlungen davon abhängig machten, dass die Gewerkschaft nahezu alle Forderungen zurücknimmt. Die Arbeitgeberverbände weisen die Vorwürfe zurück. Aus ihrer Sicht sei das Forderungspaket der Gewerkschaft «historisch umfangreich, viel zu dick». Der nächste Verhandlungstermin ist am 11. April in Berlin.

Kommentare

Weiterlesen

Sommercamp für Lehrer
155 Interaktionen
«Viel Arbeit»
Unilabs
27 Interaktionen
Diagnose Profit

MEHR IN NEWS

Good News
Nach 13 Jahren
5 Interaktionen
Zwei Billionen Euro
Rapperswil-Jona SG
Rapperswil-Jona SG
St.Gallen
St.Gallen

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Lars Klingbeil
1 Interaktionen
Deutschland
Germany France Politics
2 Interaktionen
Finanzminister
3 Interaktionen
Richterwahl unklar
Hacker
4 Interaktionen
Massnahmen