Tesla will in Brandburg (D) eine neue Fabrik bauen. Diese würde aber laut Wasserverband für ein Wasserversorgungsproblem in der Region sorgen.
Demonstration gegen Fabrik von Tesla
Demonstration gegen die Ansiedlung von Tesla in der brandenburgischen Gemeinde Grünheide. Foto: Paul Zinken/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die neue Tesla-Fabrik gibt es Warnungen vor Unsicherheiten bei der Wasserversorgung.
  • Beim Bau der Fabrik würde es zu Wasserengpässen in der Region kommen.
  • Am Samstag wurde gegen den Bau protestiert.
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Tesla will in Grünheide in Brandenburg ab Juli nächsten Jahres bis zu 500'000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hält die Wasserversorgung für nicht gesichert und schlägt Alarm.

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) zeigte sich verwundert. «Alle bisher zum Thema Wasser geführten Gespräche haben zum Ergebnis gehabt, dass die anstehenden Probleme lösbar sind. Und das Tesla-Projekt nicht gefährden», sagte er am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

WSE-Verbandsvorsteher zeigt sich besorgt

Auch das Umweltministerium sieht keine Gefahr: Umweltminister Axel Vogel (Grüne) erklärte, auch der Wasserverband habe eine positive Prognose für die erste Ausbaustufe gegeben.

WSE-Verbandsvorsteher André Bähler hatte zuvor in einem internen Schreiben vor zu wenig Trinkwasser gewarnt: «Dass wir im Juli 2020 weder über ausreichende Erlaubnismengen verfügen noch der notwendige Erschliessungsvertrag geschlossen wurde, gibt Anlass zur Sorge.»

Geplante Tesla-Fabrik bei Berlin
Geplante Tesla-Fabrik bei Berlin - dpa

Alle weiteren Ausbaustufen für die Erschliessung der Tesla-Fabrik könnten nicht ohne gravierende Änderungen und Erweiterungen ermöglicht werden. Über das Schreiben hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Freitagabend berichtet. Es liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor.

Tesla benötigt Anschlüsse bereits im November

Der WSE fürchtet, dass bei einem weiteren Ausbau der Fabrik nicht genug Wasserreserven auch für die Region vorhanden sein könnten. Ausserdem habe Tesla einen Vertrag zur Erschliessung noch nicht unterschrieben, schreibt der Wasserverbandsvorsteher.

«Ein rechtzeitiger Anschluss kann unter diesen Bedingungen nicht gewährleistet werden. Zumal die Firma Tesla die Anschlüsse (Trink- und Schmutzwasser) bereits im November 2020 benötigt.» Das Wirtschaftsministerium erklärte dazu, ein juristisch einwandfreier Investorenantrag des WSE stehe noch aus.

Proteste am Samstag

Tesla will in Grünheide in Brandenburg ab Juli nächsten Jahres bis zu 500'000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen. Die abschliessende umweltrechtliche Genehmigung vom Land Brandenburg steht noch aus. Tesla baut bereits auf eigenes Risiko über vorzeitige Genehmigungen. Das Brandenburger Landesumweltamt gab zuletzt grünes Licht für das Fundament und den Rohbau mit einem vorzeitigen Beginn.

Protest gegen Tesla-Fabrik
18.07.2020, Brandenburg, Grünheide: Teilnehmerin einer Demonstration gegen die Ansiedlung von Tesla. - dpa

Naturschützer und Bürger befürchten negative Folgen für die Umwelt. Am Tesla-Gelände protestierten am Samstag Kritiker gegen die geplante Ansiedlung.

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