«Veränderung erforderlich»: Selenskyj kündigt Einberufungsreform an
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat eine Reform der Rekrutierung in Aussicht gestellt. Erholungspausen seien nötig, damit die Front stabil bleibe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Freitagabend dem Militär eine Reform der Einberufungsgesetze in Aussicht gestellt. «Jeder in der Ukraine versteht, dass in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind», sagte Selenskyj in seiner Ansprache auf Telegram. Diese würden demnach die Bedingungen für eine mögliche Demobilisierung der Frontkämpfer betreffen. Auch neue potenzielle Rekruten sollen im Fokus neuer kommender Gesetze stehen.
Die Ankündigung der Reform gilt als Zugeständnis an die Soldaten, die seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund 21 Monaten grösstenteils ohne Ablösung an der Front im Einsatz stehen.
Rund 820'000 Ukrainer aktuell einberufen
Die Lösung dieses umfassenden Problems muss nach Selenskyjs Worten von der militärischen Führung und dem Verteidigungsministerium ausgearbeitet und dem Generalstab zur Genehmigung präsentiert werden. Der ukrainische Präsident sprach von einigen Vorschlägen, die am Freitag bereits vorlagen. Genauere Angaben zum Inhalt machte er jedoch nicht.
Derzeit dienen rund 820'000 Ukrainer in den Streitkräften. Nach dem derzeit geltenden Kriegsrecht können diese Soldaten nicht ohne weiteres demobilisiert werden. Um zumindest einen Teil der Wehrpflichtigen zeitweise nach Hause schicken zu können, müssen andere Soldaten rekrutiert werden, damit die Front nicht zusammenbricht. Angehörige der Soldaten forderten in mehreren Demonstrationen eine stärkere Rotation, um den derzeit aktiven Kämpfern die Möglichkeit zur Erholung zu geben.










