Venedigs Friedhofsinsel zu Fuss erreichbar
Venedigs Friedhofsinsel San Michele ist nun temporär zu Fuss erreichbar.

Viele Touristen kennen sie nur aus der Ferne – und verbunden mit einem leichten Unbehagen: Venedigs Friedhofsinsel San Michele. Jetzt ist sie auch zu Fuss erreichbar.
Die Insel mit ihren roten Backsteinmauern, auf der sich mehrere Tausend Gräber befinden, ist vorübergehend über eine 400 Meter lange Brücke aus schwimmenden Pontons mit der Hauptinsel verbunden.
Seit Montag darf der Weg über die Lagune auch von Touristen benutzt werden. Allerdings wird die Brücke Ende der Woche schon wieder abgebaut.
Die Lagunenstadt an der Adria belebte damit eine uralte Tradition wieder. Zu Allerseelen – dem 2. November – wurde bis in die 1950er Jahre hinein eine Brücke aus miteinander verbundenen Booten gebaut, die mit Laufplanken bedeckt und am Grund der Lagune verankert waren.
Wiederbelebung einer alten Tradition
Damit sollten die Venezianer ihre Toten einfacher besuchen können. Die Tradition wurde jedoch eingestellt, weil die Insel durch regelmässig verkehrende Wasserbusse leicht zu erreichen war.
2019 wurde erstmals wieder für einige Tage eine schwimmende Brücke errichtet. Infolge der Corona-Pandemie fiel das dann jedoch wieder aus. Nun soll dies wieder zur Tradition werden.
San Michele ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts wichtigster Friedhof der Stadt. Eigentlich werden auf der «Insel der Toten» nur Venezianer bestattet.
Prominente letzte Ruhestätten
Inzwischen haben dort auch einige prominente Ausländer ihre letzte Ruhestätte gefunden wie der Komponist Igor Strawinsky oder die Schriftsteller Joseph Brodsky und Ezra Pound.
Die Insel ist auch in vielen Kino- und Fernsehfilmen zu sehen. In Erinnerung bleiben meist düstere Szenen, wie eine schwarze Gondel mit einem Sarg über die Lagune nach San Michele gleitet.










