Sie sollen Radar in die Irre führen und können gegnerische Luftabwehr ausschalten: Sechs spezielle Kampfflugzeuge der USA werden nach Rheinland-Pfalz verlegt.
Der US-Stützpunkt in Spangdahlem in Rheinland-Pfalz.
Der US-Stützpunkt in Spangdahlem in Rheinland-Pfalz. - Harald Tittel/dpa

Die US-Streitkräfte verlegen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sechs Flugzeuge zur elektronischen Kampfführung nach Deutschland.

Die sechs Boeing-Kampfflugzeuge der US-Marine vom Typ «EA-18 Growler» würden aus dem nordwestlichen Bundesstaat Washington kommend auf den US-Stützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegt, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Montag. Mit den Flugzeugen würden rund 240 Soldaten verlegt, darunter Techniker und Piloten für die Maschinen.

Die Kampfflugzeuge sind Kirby zufolge zum Beispiel von Nutzen, dabei zu helfen, die Luftabwehr eines feindlichen Staats auszuschalten. Die spezielle Elektronik der Maschinen kann feindliches Radar in die Irre führen, erklärte er. Kirby betonte, die Maschinen sollten nicht gegen das russische Militär in der Ukraine eingesetzt werden, sondern sollten der Stärkung der Nato-Ostflanke und der Abschreckung gegenüber Russland dienen. Die Maschinen sollten im Laufe des Montags in Deutschland ankommen, sagte er.

Die Verlegung sei mit der deutschen Bundesregierung abgestimmt, sagte Kirby weiter. Er betonte, es gehe um eine Vorsichtsmassnahme, um die militärischen Fähigkeiten an der Nato-Ostflanke zu stärken. Die Verlegung der Maschinen sei keine Reaktion auf ein konkretes Bedrohungsszenario, fügte er hinzu.

US-Präsident Joe Biden hat die Präsenz der US-Streitkräfte in Europa seit Anfang des Jahres angesichts der grösseren Bedrohung durch Russland deutlich ausbauen lassen. Ihre Zahl ist von rund 80.000 auf gut 100.000 gestiegen. Die jüngste Verstärkung wurde vor allem in die Länder der Nato-Ostflanke geschickt, darunter jene im Baltikum, Polen und Rumänien. In Deutschland sind rund 35.000 US-Soldaten stationiert.

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