Die USA, Frankreich und die Niederlande schliessen Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine nicht aus. Deutschland reagiert kritischer.
F-25
Die Ukraine fordert vom Westen auch Unterstützung in Form von Kampfjets, beispielsweise von F-35. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine fordert nach den Panzern weitere Waffen, beispielsweise Kampfjets.
  • Die USA und Frankreich schliessen die Lieferung davon nicht aus.
  • Man werde das sehr sorgfältig diskutieren, sagt ein Sicherheitsberater Bidens.

Der Westen liefert neuerdings auch moderne Kampfpanzer an die Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj ist darüber dankbar, bittet aber um weitere Waffen. Laut Berichten schliessen Washington und Paris nun auch Lieferungen von Kampfjets nicht aus.

Jon Finer, der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater von Joe Biden sagte gegenüber MSNBC, dass man kein bestimmtes Waffensystem ausgeschlossen habe. Die Frage, ob die USA die Lieferung von Kampjets in Erwägung ziehen, beantwortete er damit indirekt. Man werde die Unterstützung danach ausrichten, was die Ukraine brauche. «Wir werden das sehr sorgfältig diskutieren», sagte Finer im Hinblick auf Anfragen der Ukraine.

Ukraine-Krieg
Deutschland hat der Ukraine Leopard-Kampfpanzer zugesagt. - AFP/Archiv

Thomas Gassilloud, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der französischen Nationalversammlung, sagte gemäss britischen Medienberichten: «Wir müssen Anfragen von Fall zu Fall untersuchen und alle Türen offen lassen.» Man werden in den kommenden Wochen sehen, was als nächstes passiere, denn die Dinge bewegten sich schnell.

Britischen Medienberichten zufolge nannte Gassilloud als Bedingungen, dass eine Lieferung von Kampfjets die französische und europäische Sicherheit nicht gefährden dürfe und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eskaliere.

Deutschland schliesst Jet-Lieferungen aus

Auch der niederländische Aussenminister Wopke Hoekstra hatte dem niederländischen Parlament gemäss Berichte gesagt, man stehe dem Thema offen gegenüber. Es gebe keine Tabus.

In Deutschland sieht man Kampjet-Lieferungen aber kritisch: FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagierte skeptisch auf entsprechende Forderungen. Bei RTL sagte sie: «Ich sehe das nicht mit den Flugzeugen, um das direkt zu sagen.» Auch Kanzler Olaf Scholz hat Jet-Lieferungen ausgeschlossen.

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hatte zuvor moderne Kampfjets für den Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg gefordert. Die Verbündeten sollten eine starke Kampfjet-Koalition auf die Beine stellen, mit US-amerikanischen F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, französischen Rafale und schwedischen Gripen-Jets. Melnyk ist inzwischen stellvertretender Aussenminister der Ukraine.

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