US-Investor für Signa laut Insider derzeit letzte Hoffnung
Bei der Signa-Gruppe könnten gemäss Insidern weitere Insolvenzanträge für Konzerngesellschaften in Deutschland folgen. Ein Kreditgeber muss gefunden werden.

Bei der angeschlagenen Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor René Benko könnten Insidern zufolge weitere Insolvenzanträge für Konzerngesellschaften in Deutschland folgen. Solche Insolvenzanträge seien in Vorbereitung, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Signa Real Estate Management Germany hat bereits beim Amtsgericht Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt, wie das Gericht Montagmittag mitteilte.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Unternehmens wurde der Rechtsanwalt Torsten Martini bestellt. Von Signa war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Letzte Chance
Dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» und dem Magazin «News» zufolge verhandelt Signa nun nur noch mit dem US-Hedgefonds Elliott über einen Finanzspritze. Finde sich nicht kurzfristig ein Kreditgeber, könnte die gesamte Gruppe fallen, hatten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen gesagt. Dies sei Benkos «letzte Chance», hiess es dem Bericht zufolge aus seinem Umfeld.
Bei anderen Investoren wie Mubadala Investment, der staatlichen Investmentgesellschaft aus Abu Dhabi, oder dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF und dem Vermögensverwalter Attestor Capital sei Signa abgeblitzt. Ein Elliott-Sprecher wollte sich nicht dazu äussern.
Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtete, müsste ein Investor kurzfristig 500 bis 600 Millionen Euro zuschiessen, wobei das Geld nur zum Teil besichert wäre. Dementsprechend hoch wären die Zinsen: Gemeinsam mit zusätzlichen Gebühren könnten demnach Kreditkosten von über 20 Prozent pro Jahr entstehen.