Im März 2009 stürzte das Archiv in Köln (D) ein. Nach über 40 Verhandlungstagen soll ein Urteil am Freitag gefällt werden.
Feuerwehrmänner und THW-Helfer suchen in den Trümmern des Historischen Stadtarchivs nach Archivgütern.
Feuerwehrmänner und THW-Helfer suchen in den Trümmern des Historischen Stadtarchivs nach Archivgütern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag entscheidet das Gericht im Fall des Archiv-Einsturzes in Köln (D).
  • Zwei Bauleiter des Kölner Stadtarchives könnten eine Bewährungsstrafe erhalten.

Im Strafprozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs soll am Freitag das Urteil gesprochen werden. Die Plädoyers der Verteidiger seien beendet, sagte eine Gerichtssprecherin heute Montag. Die Kammer wolle nun nach 47 Hauptverhandlungstagen ihre Entscheidung verkünden.

In den letzten Plädoyers forderte die Verteidigung nach Angaben des Gerichts für einen Bauüberwacher und eine Bauüberwacherin der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) jeweils Freisprüche. Dies hatte sie schon zuvor für zwei angeklagte Mitarbeiter von Baufirmen gefordert. Die Staatsanwaltschaft dagegen hat bei drei der vier Angeklagten auf Bewährungsstrafen wegen fahrlässiger Tötung plädiert. Für die Bauüberwacherin forderte sie ebenfalls einen Freispruch.

Die Staatsanwaltschaft ist der Überzeugung, dass Fehler beim U-Bahn-Bau zu dem Einsturz geführt haben. Bei der Katastrophe im März 2009 waren zwei Anwohner ums Leben gekommen, der Sachschaden war gigantisch.

Bis der Prozess Anfang 2018 beginnen konnte, verging viel Zeit, sodass das Verfahren jetzt unter grossem Zeitdruck steht. Denn im März 2019 verjähren die Taten, weil dann die Zehn-Jahres-Frist überschritten ist. Das gilt auch für einen weiteren Strafprozess gegen einen ehemaligen Oberbauleiter, der Anfang August zusätzlich gestartet ist.

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