In der Schweiz, Deutschland und Österreich wüteten zuletzt schwere Unwetter. Experten schätzen die Kosten der Schäden auf rund 2,7 Milliarden Franken.
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Unwetter: In den letzten Tagen haben die Gewitter viele Schäden verursacht. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unwetter der vergangenen Tage richteten schwere Schäden an.
  • Diese könnten die Versicherer rund 2,7 Milliarden Franken kosten.
  • Onnen Siems bringt die vielen Unwetter mit dem Klimawandel in Verbindung.

In den vergangenen zehn Tagen wüteten in Deutschland, Österreich und der Schweiz schwere Unwetter. Diese werden die Versicherer nach Schätzungen von Experten mehr als 2,5 Milliarden Euro (rund 2,7 Milliarden Franken) kosten. Allein die Sturm- und Hagelschäden durch die Tiefdruckgebiete «Volker» und «Wolfgang» hätten mehr als 2 Milliarden Euro versicherte Schäden angerichtet.

Dies sagte Versicherungsmathematiker Onnen Siems, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) am Donnerstag in Köln: «Mehr als die Hälfte der Schäden entstanden in Deutschland, hauptsächlich in der Sparte Autokasko.» Das Tief «Xero» richtete vor allem in der Schweiz Hagelschäden an, während es in Süddeutschland zu Überschwemmungen kam. Siems veranschlagt die Schäden daraus auf eine halbe Milliarde Euro.

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Das Wetter in der Schweiz zeigt sich diese Woche nicht von seiner besten Seite. - Keystone

Allein am vergangenen Montag richteten die Hagelzüge in der Schweiz Schäden von mindestens 260 Millionen Franken an. Dies war Zahlen der Versicherungen Axa, Allianz Suisse, Mobiliar und Schweizer Hagel sowie mehrerer Gebäudeversicherungen zu entnehmen. Bereits letzte Woche waren Versicherungen Schäden nach wiederkehrenden Unwettern in der Höhe von über 260 Millionen Franken gemeldet worden.

Unwetter häufen sich wohl wegen Klimawandel

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 mussten die Versicherer in Deutschland nach Daten des Branchenverbandes GDV mit 1,95 Milliarden Euro aufkommen. Dies für die Folgen von Naturgefahren wie Sturm, Hagel und Überschwemmungen.

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Ein Mann läuft nach einem Unwetter einer überfluteten Strasse entlang. (Symbolbild) - Keystone

Siems bringt die Häufung von Unwettern in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Der Juni sei – nach 2003 und 2019 – der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. Im Schnitt sei es 2,6 Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.

Die feuchtwarme Luft entlud sich in Gewittern mit Blitz, Starkregen, Sturm und Hagel. «Ein Zusammenhang von Versicherungsschäden und dem Klimawandel drängt sich auf», sagte der Aktuar.

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