Auf ein Smartphone möchte heute kaum einer mehr verzichten - auch wenn das Geld in der Tasche knapp ist. Bei jungen Menschen kann das zum Problem werden.
Bei jungen Menschen machen die Handykosten einen grossen Anteil der aufgenommenen Schulden aus. Foto: Hauke-Christian Dittrich
Bei jungen Menschen machen die Handykosten einen grossen Anteil der aufgenommenen Schulden aus. Foto: Hauke-Christian Dittrich - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Internet und Handy werden für viele junge Menschen zur Schuldenfalle.
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Knapp zwei Drittel (64,9 Prozent) der unter 25-Jährigen, die im vergangenen Jahr Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle in Deutschland suchten, hatten erhebliche Aussenstände bei Telekommunikationsunternehmen.

Nach Berechnungen des waren es durchschnittlich 1573 Euro. Damit machte diese Position nach Angaben der Wiesbadener Behörde etwas mehr als ein Sechstel der gesamten durchschnittlichen Schuldenhöhe der jüngeren Generation aus (8849 Euro).

Um den gesamten Schuldenberg abzutragen, brauchen diese Menschen mit ihrem vergleichsweise geringen Nettoeinkommen von durchschnittlich 777 Euro pro Monat knapp ein Jahr - vorausgesetzt, alle Einkünfte fliessen in die Schuldentilgung. Allein, um Telefonanbieter auszuzahlen, bräuchte es in so einem Fall mehr als zwei Monate.

Der mit Abstand grösste Auslöser für bleibt über alle Altersklassen hinweg Arbeitslosigkeit. Bei 20 Prozent der Menschen, die im vergangenen Jahr eine Schuldnerberatungsstelle aufgesucht haben, war der Verlust des Jobs die Ursache. Fast 16 Prozent der Betroffenen rutschten infolge Erkrankung, Sucht oder Unfall in die Schuldenfalle, gut 13 Prozent nannten Trennung, Scheidung oder Tod des Partners als Grund. In fast ebenso vielen Fällen war die Ursache, dass regelmässig zu viel Geld ausgegeben wurde - eine solche «unwirtschaftliche Haushaltsführung» machten die Statistiker zum Beispiel bei jedem Vierten der unter 25 Jahre alten Schuldner aus.

Die Ergebnisse des Bundesamtes beruhen auf Angaben von 559 der 1450 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Diese stellten anonymisierte Daten von 136.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit, die dann hochgerechnet wurden.

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