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UNO: Pandemien werden in Zukunft häufiger auftreten und mehr Tote verursachen

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Deutschland,

Pandemien könnten laut Forschern künftig noch häufiger auftreten. Gegenmassnahmen könnten vor allem im Naturschutz helfen.

Erreger wie Sars-CoV-2 könnten künftig häufiger auf den Menschen überspringen
Erreger wie Sars-CoV-2 könnten künftig häufiger auf den Menschen überspringen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der UNO-Biodiversitätsrat rechnet künftig mit häufiger auftretenden Pandemien.
  • Massnahmen im Naturschutz sollen diesem Szenario vorbeugen können.

Bei einer Fortsetzung der gegenwärtigen Lebensweise müssen sich die Menschen nach Einschätzung des Biodiversitätsrats (IBPES) der Vereinten Nationen darauf einstellen, dass Pandemien in Zukunft häufiger auftreten und höhere Totenzahlen verursachen.

«Dieselben menschlichen Aktivitäten, die den Klimawandel und die Verluste bei der Artenvielfalt verursachen, erhöhen auch das Pandemie-Risiko», sagte der IBPES-Experte Peter Daszak am Donnerstag bei der Vorstellung eines Berichts zu diesen Zusammenhängen.

Übertragung von Tieren

Es gebe bei Tieren bis zu 850'000 Viren, die wie das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 auf Menschen überspringen könnten, sagte Daszak. Pandemien seien eine «existenzielle Bedrohung» für die Menschheit.

Der Weltbiodiversitätsrat, der seinen Sitz in Bonn hat, wies darauf hin, dass es Zusammenhänge zwischen den Pandemien und der Abholzung der Wälder, der extensiven Landnutzung und dem Handel mit Wildtieren gebe. Auch zunehmend enge Kontakte zwischen Wildtieren und den Tieren aus der Viehzucht spielten eine Rolle.

Ressourcenverbrauch der Menschen steigt seit Jahrzehnten

Jährlich werde derzeit beobachtet, wie sich fünf Krankheiten auf die Menschheit ausweiteten – und jede könne schliesslich zu einer Pandemie werden.

Nach den Erhebungen der UN-Koordinierungsstelle sind aktuell mehr als drei Viertel der Landflächen der Erde durch menschliche Aktivitäten schwer geschädigt, drei Viertel des nutzbaren Wassers wird in der Landwirtschaft eingesetzt.

Der Ressourcen-Verbrauch durch die Menschheit hat sich demnach innerhalb von drei Jahrzehnten um 80 Prozent erhöht.

Um den bisherigen Entwicklungen entgegenzuwirken, empfehlen die Experten Massnahmen zum Schutz der Biodiversität und Sonderabgaben auf den Fleischverzehr, die Viehzucht und andere Aktivitäten, die «ein hohes Pandemie-Risiko» in sich tragen.

Die Wissenschaftler zählten seit 1918 sechs Influenza-Pandemien, die «ausschliesslich auf menschliche Aktivitäten zurückgingen». Wenn nicht die geeigneten Massnahmen ergriffen würden, entstünden der Menschheit hundertfache Kosten, schätzte das Gremium aus 22 Wissenschaftlern, das den Bericht verfasste.

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