Zum wiederholten Mal sind in Ungarns Hauptstadt Zehntausende auf die Strasse gegangen. Die Demonstrationen richten sich gegen die Regierung von Viktor Orban.
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Die Proteste richteten sich gegen die Regierung von Präsident Orban. - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen die rechtsnationale Regierung von Viktor Orban haben am Samstag Zehntausende Ungaren protestiert.
  • Orban hatte unter der Woche beschlossen, mittels neuer Gesetze die Arbeit von Zivilorganisationen unmöglich zu machen.

Zehntausende Menschen haben am Samstagabend im Zentrum von Budapest gegen die rechtsnationale Regierung von Viktor Orban demonstriert. Die Menge skandierte «Wir sind die Mehrheit!» und «Demokratie!». Die Redner riefen dazu auf, immer wieder auf die Strasse zu gehen, wenn Orbans Regierung mit repressiven Gesetzen und Massnahmen gegen die Zivilgesellschaft, unabhängige Medien oder kritische Mitbürger vorgeht.

Es war die zweite Massenkundgebung in Folge, nachdem Orbans Fidesz-Partei bei den Wahlen am 8. April mit 49 Prozent der Stimmen eine verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit im Parlament gewonnnen hatte. Auch am Samstag vor einer Woche hatten Zehntausende in Budapest für die Demokratie demonstriert. Als eine der ersten Massnahmen der neuen Volksvertretung hatte Orban die Annahme von Gesetzen angekündigt, die die Arbeit von Zivilorganisationen unmöglich machen sollen.

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Zehntausende haben in Budapest «Wir sind die Mehrheit!» skandiert. - Dpa

Am letzten Donnerstag war bekanntgeworden, dass die Open-Society-Stiftung des US-Milliardärs George Soros ihr Büro in Budapest schliessen wird. Die Stiftung unterstützt Zivilorganisationen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen, sowie wissenschaftliche Forschungen. Orban hatte Soros im Wahlkampf zum angeblichen Staatsfeind aufgebaut und ihn beschuldigt, eine muslimische Masseneinwanderung nach Europa zu steuern. Beweise für diese Behauptung legte er keine vor.

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