Der US-Milliardär George Soros will nach Anfeindungen der ungarischen Regierung das Büro seiner Stiftung schliessen. Ein neues wird voraussichtlich in Berlin eröffnet.
Nach dem Wahlsieg von Orbans Fidesz-Partei bei der Parlamentswahl am 8. April verschärften sich die Angriffe auf die Stiftung von Soros.
Nach dem Wahlsieg von Orbans Fidesz-Partei bei der Parlamentswahl am 8. April verschärften sich die Angriffe auf die Stiftung von Soros. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Wahlsieg von Orbans Partei bei der Parlamentswahl verschärften sich die Angriffe auf die Stiftung von Soros.
  • Laut Medienberichten will der US-Milliardär George Soros sein Büro in Ungarn schliessen und eines in Berlin eröffnen.
  • Seine Stiftung fördert Initiativen und Organisationen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen.

Nach Anfeindungen der ungarischen Regierung will der US-Milliardär George Soros Medienberichten zufolge das Büro seiner Stiftung in Budapest schliessen und ein neues in Berlin eröffnen.

Die österreichische Tageszeitung «Die Presse» hatte am Donnerstagabend berichtet, ein führender Mitarbeiter der New Yorker Zentrale sei eigens nach Budapest gereist, um die rund 100 OSF-Mitarbeiter über die Schliessung zu informieren. Ungarische Medien nahmen den Bericht am Freitag auf; die OSF-Büro in Budapest war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Soros und seine Stiftung stehen seit längerer Zeit im Zentrum von Angriffen der Regierung des rechtsnationalen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Dieser beschuldigt Soros, die Migration nach Europa zu organisieren. Beweise legte er keine vor.

Stiftung setzt sich für Menschenrechte ein

Nach dem Wahlsieg von Orbans Fidesz-Partei bei der Parlamentswahl am 8. April verschärften sich die Angriffe. Das neue Parlament soll bereits im Mai Gesetze billigen, die Zivilorganisationen in die Illegalität drängen könnten. Etliche dieser Organisationen werden von der Soros-Stiftung unterstützt.

Die Stiftung ist seit 1984 in Ungarn tätig. Sie fördert Initiativen und Organisationen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen, und wissenschaftliche Forschungen. In Ungarn wandte sie dafür bisher 400 Millionen US-Dollar (324,8 Millionen Euro) auf. In ihren frühen Jahren erhielt auch die Fidesz-Partei erhebliche Unterstützung von der Stiftung.

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