Keine Einigung in Sicht - Ungarn will gegen den geplanten EU-Sanktionsbeschluss zu russischem Öl ein Veto einlegen. Das Sanktionspaket bedeute für Ungarn «nur Probleme».
Laut dem ungarischen Aussenminister Peter Szijjarto wird Ungarn dem geplanten Sanktionspaket nicht zustimmen.
Laut dem ungarischen Aussenminister Peter Szijjarto wird Ungarn dem geplanten Sanktionspaket nicht zustimmen. - Marcus Brandt/dpa/Pool/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das EU-Land Ungarn will gegen das geplante Embargo der Europäischen Union gegen russische Erdöl-Importe sein Veto einlegen.

«Ungarn wird (im EU-Rat) nicht für dieses Paket stimmen, denn die ungarischen Menschen dürfen nicht den Preis für den Krieg (in der Ukraine) bezahlen», sagte Aussenminister Peter Szijjarto am Montag im Budapester Parlament. Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen.

In Verhandlungen, die seit letzter Woche andauern und in dieser Woche weitergehen, erzielten die EU-Länder noch keine Einigung über ein Öl-Embargo gegen Russland. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, Ungarn, der Slowakei und Tschechien noch mehr Zeit einzuräumen, um den Lieferstopp vollständig umzusetzen. Ungarn - aber auch anderen Ländern - ging der Vorschlag allerdings nicht weit genug.

Das Sanktionspaket bedeute für Ungarn «nur Probleme», meinte Szijjarto am Montag. Es halte keine Lösungen dafür bereit, wie das von russischem Öl abhängige Land die ausfallenden Importe ersetzen könne. «Dieser Brüsseler Vorschlag kommt einer Atombombe gleich, die auf die ungarische Wirtschaft abgeworfen wird», sagte er. Denselben Vergleich hatte bereits der rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban in einem Rundfunk-Interview am letzten Freitag bemüht.

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