Nach jahrelangem Hin und Her wird Adolf Hitlers Geburtshaus nun zur Polizeistation umfunktioniert.
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Das jahrelange Ringen um die Nutzung von Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn hat ein Ende. Foto: Lino Mirgeler/dpa - sda - Keystone/dpa/Lino Mirgeler
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Geburthaus von Adolf Hitler wird zur Polizeistation umfunktioniert.
  • Dadurch soll verhindert werden, dass der Ort zur Gedenkstätte für Nazis wird.

Das jahrelange Ringen um die Nutzung von Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn (Ö) hat ein Ende. Das Gebäude wird zu einer Polizeistation umgebaut, teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer am Dienstag in Wien mit.

Gedenkraum oder Mahnmal werde es bewusst nicht geben, sagte Nehammer. «Österreich hat für diesen Weg der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte lange gebraucht. Aber wir sind jetzt auf einem richtigen Weg», so der Minister.

Hitler verbrachte erste Lebensmonate in Gebäude

Der spätere Diktator Adolf Hitler (1889-1945) hatte seine ersten Lebensmonate in dem Gebäude verbracht. Die Umgestaltung soll verhindern, dass das Areal zu einer Pilgerstätte für Neonazis wird. Ein Gedenkstein vor dem Haus soll vermutlich in ein Museum kommen.

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Das Gebäude war das Geburtshaus des Diktators Adolf Hitler. Hier mit Eva Braun. (Archivbild) - keystone

«Ziel ist es, kein Gedenkraum zu schaffen, der an diese Geburt anknüpft», so Hermann Feiner, zuständiger Sektionschef des Innenministeriums. Die Architektur des Hauses mit zwei Giebeln solle sehr schlicht und unauffällig werden.

Für die Kosten für die Sanierungs- und Umbauarbeiten, die 2023 beendet sein sollen, sind fünf Millionen Euro veranschlagt. Den europaweiten Wettbewerb gewann das österreichische Architekten-Büro «Marte.Marte».

Gebäude steht seit 2011 leer

Lange war eine Behindertenwerkstätte der Lebenshilfe in dem Haus. Seit 2011 steht das Gebäude direkt an der Grenze zu Deutschland leer. Die vorherige Eigentümerin wurde nach jahrelangen Streitigkeiten wegen notwendiger Sanierungen enteignet.

Sie erhielt eine Entschädigung von rund 800 000 Euro. Seit 2017 ist die Alpenrepublik offizielle Besitzerin der Immobilie.

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