Die Vereinten Nationen erwarten, dass drei weitere Millionen Menschen aus der Ukraine in die umliegenden Länder flüchten werden.
Geflüchtete aus der Ukraine sitzen in einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Peine.
Geflüchtete aus der Ukraine sitzen in einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Peine. - Moritz Frankenberg/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UN rechnen mit drei Millionen weiteren Flüchtlingen aus der Ukraine.
  • Bis jetzt hätten bereits 5,3 Millionen Flüchtlinge die Grenze überquert.
  • Das UN-Flüchtlingshilfswerk ruft weiterhin zu Spenden auf, die dringend benötigt werden.

Die Vereinten Nationen stellen sich auf drei Millionen weitere Flüchtlinge durch den russischen Krieg gegen die Ukraine ein. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) rechnet in diesem Jahr jetzt mit insgesamt 8,3 Millionen Menschen, die aus der Ukraine fliehen. Dies sagte eine UNHCR-Sprecherin am Dienstag in Genf. Zurzeit hätten knapp 5,3 Millionen Flüchtlinge die Grenzen zu Nachbarländern überquert.

Die Schnelligkeit, mit der die Flüchtlingskrise sich entwickele, sei in jüngster Zeit beispiellos, sagte die Sprecherin. Weltweit seien nur aus Syrien mehr Menschen geflohen, aber über einen sehr viel längeren Zeitraum.

Knapp zwei Milliarden Franken benötigt

Für die Unterstützung der Geflüchteten benötige das UNHCR 1,85 Milliarden Dollar (rund 1,77 Milliarden Franken), sagte die Sprecherin. Damit sollen Menschen in Ungarn, Moldau, Polen, Rumänien, der Slowakei, Bulgarien, Tschechien und Belarus bis Ende des Jahres unterstützt werden.

Im Land selbst sind nach Schätzungen 7,7 Millionen Menschen durch die Angriffe aus ihrer Heimat vertrieben worden. Weitere 13 Millionen Menschen dürften in verschiedenen Regionen gestrandet sein und könnten wegen der Sicherheitslage nicht fliehen, sagte die UNHCR-Sprecherin. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar hatte die Ukraine etwa 44 Millionen Einwohner.

UN rufen zu Spenden auf

Die Lage der Menschen im Land werde immer schlimmer, sagte ein Sprecher des UN-Nothilfebüros (Ocha). Deshalb hat das Büro seinen Geldbedarf gegenüber dem ersten Spendenaufruf vom 1. März verdoppelt, auf 2,25 Milliarden Dollar (rund 2,16 Mrd Franken).

Eingegangen seien bislang 980 Millionen Dollar an Spenden. Die Menschen in der Ukraine sollen mit dem Geld für sechs Monate unterstützt werden.

Das Nothilfebüro geht davon aus, dass 15,7 Millionen Menschen Hilfe brauchen. Geplant sind Bargeldzahlungen, Hilfe bei der Gesundheitsversorgung und Unterbringung sowie bei Trinkwasser, Toiletten und Hygieneartikeln.

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