Ein UN-Bericht zeigt: Letztes Jahr wurden pro Stunde fünf Mädchen oder Frauen von Partnern oder Familienangehörigen getötet.
Im Jahr 2020 wurden laut BKA 139 Frauen von ihren Partnern getötet. Die Frauenrechtsorganisation Terre de Femmes fordert mehr staatliche Anstrengungen im Kampf gegen Femizide.
Im Jahr 2020 wurden laut BKA 139 Frauen von ihren Partnern getötet. Die Frauenrechtsorganisation Terre de Femmes fordert mehr staatliche Anstrengungen im Kampf gegen Femizide. - Christophe Gateau/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «alarmierend hohe» Zahl an Frauenmorden hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.
  • Laut einem UN-Bericht wurden letztes Jahr stündlich fünf Frauen oder Mädchen ermordet.
  • Diese Tötungen gingen von Familienangehörigen oder Partnern aus.

Mehr als fünf Frauen und Mädchen sind im vergangenen Jahr einem UN-Bericht zufolge durchschnittlich pro Stunde von Partnern oder Familienmitgliedern in ihrem Zuhause getötet worden.

Rund 56 Prozent aller Morde an Frauen und Mädchen – 45'000 von insgesamt 81'000 – seien 2021 von Partnern oder Familienmitgliedern verübt worden, hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der UN-Organisationen UNODC und UN Women, die sich mit Kriminalität beziehungsweise Frauen beschäftigen. Bei den Morden an Männern waren es elf Prozent.

Hohe Dunkelziffer ist möglich

Insgesamt hätte sich die «alarmierend hohe» Zahl der Morde an Frauen und Mädchen in den vergangenen Jahren kaum verändert. Das hiess es weiter. Es sei aber eine hohe Dunkelziffer möglich. Die UN-Organisationen riefen zu einem besseren Schutz von Frauen und Mädchen auf.

«Wir brauchen eine gemeinsame Handlungsanstrengung der Gesellschaft, die die Rechte von Frauen und Mädchen erfüllt, sich sicher zu fühlen und sicher zu sein – zu Hause, auf den Strassen und überall», sagte die Direktorin von UN Women, Sima Bahous.

Ad
Ad