Vor Kurzem kursierten in den sozialen Netzwerken Videos von toten russischen Soldaten. Die Vereinten Nationen schätzen diese als authentisch ein.
Ukraine-Krieg - Region Donezk
Ukrainische Soldaten schiessen in der Region Donezk auf russische Stellungen an der Frontlinie. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kürzlich tauchten in den sozialen Medien Videos von getöteten russischen Soldaten auf.
  • Im ukrainischen Makijwka wurden diese wohl umgebracht.
  • Die Vereinten Nationen schätzen die kursierenden Videos als glaubwürdig ein.

Das UN-Menschenrechtsbüro hält vor kurzem aus Makijiwka in der Ukraine aufgetauchte Videos mit toten russischen Soldaten für höchstwahrscheinlich authentisch. Makijiwka liegt im Gebiet Luhansk im Osten des Landes.

Das habe eine Analyse der Expertinnen und Experten der UN-Menschenrechtsmission vor Ort ergeben. Dies teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Freitag in Genf mit. Was genau passiert sei, müsse untersucht und die für den Vorfall Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

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Volker Türk, der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen (UN), spricht an einer Pressekonferenz. - Keystone

Die Videos waren in der vergangenen Woche in sozialen Netzwerken aufgetaucht. Sie zeigen, wie sich mehrere russische Soldaten – von Ukrainern bewacht – auf den Boden legen. Dann sind Schüsse zu hören. Eine weitere Aufnahme zeigt knapp ein Dutzend Leichen.

Ukraine: «Akt der Selbstverteidigung»

Russland wirft den ukrainischen Streitkräften vor, die Soldaten, die sich ergeben hätten, hinterrücks erschossen zu haben. Die ukrainische Armee sagt hingegen, es sei ein Akt der Selbstverteidigung gewesen. Einer der russischen Soldaten habe – statt sich wie die anderen vor ihm zu ergeben – das Feuer eröffnet. Der Vorfall soll sich Mitte November zugetragen haben.

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Zuvor habe es von beiden Seiten Vorwürfe über die Tötung von Soldaten gegeben, die nicht am Kampf beteiligt gewesen seien. «Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Vorwürfe in einer bestimmten Art und Weise untersucht werden.» Diese muss laut Türk unabhängig, unparteiisch, gründlich, transparent, zügig und wirksam sein. Im Fall von Makijiwka hätten die ukrainischen Behörden eine kriminalpolizeiliche Untersuchung gestartet.

Wie Kriegsgefangene behandelt werden, regeln die universal geltenden Genfer Konventionen. Sie sollen Menschen in Zeiten von bewaffneten Konflikten jene schützen, die nicht an Kämpfen beteiligt sind. Gefangene sind demnach vor Gewalt, aber auch vor Einschüchterungen, Beleidigungen und öffentlicher Neugier zu schützen.

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