Trotz Spannungen: Kanadas Premier lädt Modi zu G7-Gipfel ein
Kanadas Premierminister lädt Indiens Regierungschef zum G7-Gipfel ein, trotz anhaltender diplomatischer Spannungen.

Trotz diplomatischer Spannungen hat Kanadas Premierminister Mark Carney seinen indischen Amtskollegen Narendra Modi zum G7-Gipfel in seinem Land eingeladen. Das teilte Carneys Büro nach einem Telefonat der beiden Regierungschefs mit.
Nach Darstellung Ottawas sprachen die beiden zudem über die traditionell engen Beziehungen zwischen Kanada und Indien, darunter die tiefen gesellschaftlichen Verbindungen sowie bedeutende wirtschaftliche Partnerschaften.
Die Einladung von Modi zum G7-Gipfel wirtschaftsstarker westlicher Demokratien findet Mitte des Monats in der Provinz Alberta statt. Auch der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump werden erwartet.
Sikh-Mord belastet bilaterale Beziehungen
Hintergrund des Streits zwischen Kanada und Indien ist die Tötung des Sikh-Aktivisten Hardeep Singh Nijjar im Juni 2023 in der kanadischen Provinz British Columbia. Der Fall hatte die bilateralen Beziehungen schwer belastet.
Kanadas damaliger Premierminister Justin Trudeau warf der indischen Regierung vor, für die gezielte Tötung Nijjars verantwortlich zu sein – ein Vorwurf, den Neu-Delhi zurückwies. Nijjar war ein bekannter Verfechter eines unabhängigen Sikh-Staats in Indien. Die indischen Behörden hatten ihn lange gesucht und ihm «Terrorismus» vorgeworfen.
In Kanada lebt mit rund 800'000 Gläubigen die grösste Sikh-Gemeinde ausserhalb Indiens.