UN-Bericht beklagt schwere Kriegsverbrechen im Syrien-Konflikt

Das Wichtigste in Kürze
- Über die gesamte Zeit hätten die Konfliktparteien die «abscheulichsten Verstösse» gegen die Menschenrechte begangen, heisst es in einem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Bericht des Rates.
Die Regierungskräfte, aber auch andere Gruppen, hätten sich auf Kosten der Zivilbevölkerung auf die Einnahme und Kontrolle von Gebieten konzentriert. So seien die Menschen rücksichtslosen Bombardierungen, Angriffen mit Giftgas und Belagerungen ausgesetzt gewesen. Die Täter seien nicht zur Rechenschaft gezogen worden.
In insgesamt 38 Fällen sei der Einsatz von Chemiewaffen dokumentiert worden, heisst es weiter. In 32 Fällen reichten die Beweise aus, um sie den Regierungskräften zuzuschreiben.
Das syrische Militär und die mit ihm verbündete russische Luftwaffe hätten auch Wohngebiete und belebte Märkte angegriffen, schreiben die Autoren. Auch Rebellengruppen und die kurdische Miliz YPG seien für Verstösse gegen die Menschenrechte verantwortlich.
Der Bürgerkrieg in Syrien war im März 2011 mit Protesten gegen die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad ausgebrochen. Die Sicherheitskräfte gingen damals mit Gewalt gegen die Demonstrationen vor. Daraus entwickelte sich der Bürgerkrieg. Die Regierungstruppen kontrollieren mittlerweile wieder rund zwei Drittel des Landes.