Immer mehr Schutzmasken und Latex-Handschuhe treiben im Meer. Dies stellt eine französische Umweltorganisation fest. Sie fürchtet eine neue Umweltverschmutzung.
Erschreckende Bilder aus dem Mittelmeer: Einwegmasken und Handschuhe liegen auf dem Meeresgrund. - Facebook/Opération Mer Propre
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Das Wichtigste in Kürze

  • An vielen öffentlichen Orten sind Schutzmasken bereits Pflicht.
  • Nun stellt eine französische Umweltorganisation vermehrt Masken im Meer fest.
  • Auch an australischen Stränden spült es Gesichtsmasken an.

War es zu Beginn der Coronavirus-Krise das WC-Papier, ist aktuell wohl nichts so beliebt wie Schutzmasken. Um vor einer möglichen Ansteckung des Virus zu schützen, werden Masken en masse verteilt und verkauft.

Das bringt auch unschöne Folgen mit sich. Wie eine französische Umwelt-NGO im Mittelmeer festgestellt hat, landen die Schutzmasken oft auch in den Ozeanen.

Die Opération Mer Propre (Operation sauberes Meer) säubert die Küste in der Nähe des Badeortes Antibes an der Côte d'Azur. Ein von der Organisation nun aufgenommenes Video unter Wasser zeigt Masken, aber auch Handschuhe, die den Meeresboden verschmutzen.

Bald Milliarden von Schutzmasken im Umlauf

Eine neue Umweltverschmutzung, die zur chronischen Problematik der Verschmutzung durch Plastik hinzukommt, wie Organisations-Gründer Laurent Lombardi feststellt. Und er betont, dass bald Milliarden von Masken im Umlauf sein werden.

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Schutzmasken und Latexhandschuhe treiben im Meer. - Facebook/Opération Mer Propre

Die Gruppe schlägt Alarm, da Europa langsam aus der Abriegelung erwacht und die Menschen beginnen, sich an den Stränden aufzuhalten.

Bereits wenige Tage nach den ersten Lockerungen in Frankreich beschwerten sich Strassenreiniger in Paris. Viele Bürger der Hauptstadt würden unachtsam Masken wegwerfen.

Coronavirus - Portugal
Menschen gehen am Carcavelos-Strand nahe Lissabon bei schönem Wetter am Meer entlang. Da die Regierung die Corona-Sperrvorschriften lockert, dürfen Menschen wieder an die Strände zurückkehren. - dpa

Auch in Australien kämpft man mit einer Masken-Verschmutzung. Zahlreiche Gesichtsmasken sind an Stränden nördlich der Metropole Sydney angespült worden. Dort stammten sie aus rund 40 Containern, die ein Frachtschiff in rauer See am Wochenende verloren hatte.

Coronavirus - Australien
Angespülte medizinische Mundschutze und Plastikbehälter liegen an der Küste von Port Botany, nachdem sich 40 Schiffscontainer auf dem Containerschiff «APL England» auf rauer See vor der australischen Küste gelöst hatten und ins Meer gefallen waren. - dpa

Das südliche Département Alpes-Maritimes, an dem die Azur-Küste Frankreichs entlang schlängelt, will dagegen vorgehen. Ein Gesetzesentwurf eines Abgeordneten sieht eine Erhöhung der Strafe bei Masken-Littering vor. Laut der News-Seite «LCI» soll ein Übeltäter mit bis zu 300 Euro (knapp 320 Franken) bestraft werden. Aktuellen beträgt die Busse 68 Euro.

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