Ukrainischer Politiker wegen tödlichen Säure-Angriffs festgenommen

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Ukraine,

Ein ukrainisches Gericht hat am Freitag die Inhaftierung eines ranghohen Regionalpolitikers veranlasst, dem der tödliche Säure-Angriff auf die ukrainische Anti-Korruptions-Aktivistin Kateryna Gandsjuk zur Last gelegt wird.

Anti-Korruptions-Aktivistin Gandsjuk
Anti-Korruptions-Aktivistin Gandsjuk - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Regionalpolitiker soll Mord an Aktivistin organisiert haben.

Wladislaw Manger werde mindestens bis zum 3. März in Haft bleiben, sagte eine Sprecherin des Generalstaatsanwalts der Nachrichtenagentur AFP. Die Kaution ist demnach auf 2,5 Millionen Hryvnia (81.560 Euro) angesetzt.

Ein Unbekannter hatte Gandsjuk am 31. Juli 2018 vor ihrem Haus mit einem Liter Schwefelsäure überschüttet und war geflüchtet. Sie erlitt dadurch schwerste Verätzungen und wurde mehr als zehn Mal operiert. Nach drei Monaten erlag die 33-Jährige ihren Verletzungen.

Generalstaatsanwalt Juri Luzenko erklärte, die Anklage habe genug Zeugenaussagen über die Rolle Mangers in dem Fall gesammelt. Die Angreifer hätten «4000 Dollar» (3545 Euro) bekommen. Sollte der Vorsitzende des Regionalrats von Cherson in der Südukraine schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Gefängnisstrafe.

Bereits am Montag hatte die Generalstaatsanwaltschaft Manger vorgeworfen, den Mord an Gandsjuk "organisiert zu haben. Er habe ihren Tod mit "besonderer Grausamkeit" herbeigeführt, hiess es.

Gandsjuk arbeitete als Beraterin für den Bürgermeister der südukrainischen Stadt Cherson im gleichnamigen Regionalbezirk. Sie galt als Kritikerin der Sicherheitsbehörden und verurteilte vor allem die Korruption im regionalen Innenministerium.

Der Säure-Angriff warf ein Schlaglicht auf dutzende Angriffe gegen andere Anti-Korruptions-Aktivisten in der Ukraine. Die Europäische Union und die USA verurteilten die Taten und forderten Aufklärung.

Wegen des Säure-Angriffs waren in den vergangenen Monaten insgesamt sechs Verdächtige wegen möglicher Verstrickung festgenommen worden, darunter aber kein möglicher Auftraggeber.

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