Der ukrainische Aussenminister hat Kollegen, die an der Wirkung der Russland-Sanktionen zweifeln, nach Buscha eingeladen. Ein Besuch solle Zweifel zerstreuen.
Dmytro Kuleba
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, spricht zu den Medien während einer Pressekonferenz. Foto: Gleb Garanich/Pool Reuters/AP/dpa - sda - Keystone/Pool Reuters/AP/Gleb Garanich

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Abzug russischer Truppen wurden in Butscha Massaker bekannt.
  • Viele Zivilisten wurden getötet.
  • Kuleba hat alle, die an der Wirkung der Sanktionen zweifeln, in den Vorort eingeladen.
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Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba hat alle Kollegen, die an der Wirkung neuer Sanktionen gegen Russland zweifelten, zu einem Besuch des Kiewer Vororts Butscha eingeladen. Dort haben russische Truppen nach bisherigen Ermittlungen viele Zivilisten getötet.

Die Einladung gelte vor allem für einige nicht genannte Angehörige der Gruppe G7, sagte Kuleba am Montag nach einem Treffen mit der britischen Aussenministerin Liz Truss in Warschau. «Ich weiss, dass es einige Mitglieder der G7 gibt, die immer noch am Sinn weiterer Sanktionen gegen Russland zweifeln», wurde Kuleba von der Agentur Unian zitiert.

Kuleba fordert «strengste Sanktionen»

«Daher lade ich diese Kollegen ein, noch vor ihrem Ministertreffen am Donnerstag Butscha zu besuchen, um jegliche Zweifel zu zerstreuen», sagte Kuleba.

Neben den Aussenministern seien auch andere Mitglieder ihrer jeweiligen Regierungen willkommen. «Halbe Massnahmen reichen nicht mehr aus», sagte Kuleba und bekräftigte seine Forderung nach «strengsten Sanktionen» gegen Moskau. Zur G7 gehören Deutschland, Grossbritannien, Kanada, die USA sowie Japan, Italien und Frankreich.

butscha Ukraine Krieg
Fast 300 Zivilisten wurden entlang der Strasse in Butscha, einer Pendlerstadt ausserhalb der Hauptstadt, von russischen Truppen getötet. - Mykhaylo Palinchak/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Die Bilder aus dem Kiewer Vorort Butscha, wo nach dem Abzug russischer Truppen Dutzende Leichen von Bewohnern auf den Strassen gefunden worden waren, hatten am Wochenende international für Entsetzen gesorgt. Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich, die die Stadt bis vor kurzem besetzt hatten. Moskau bestreitet das.

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