Kiew hat Russland vorgeworfen, absichtlich die Weiterfahrt von rund 165 Frachtschiffen aus der Türkei zu verzögern, die in ukrainischen Häfen Getreide laden sollen.
Inspekteure prüfen ein Frachtschiff mit Getreide in der Türkei
Inspekteure prüfen ein Frachtschiff mit Getreide in der Türkei - TURKISH DEFENCE MINISTRY/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Inspektion von Getreide-Schiffen in der Türkei «erheblich» verlängert.

Russische Inspekteure hätten «die Überprüfung von Schiffen erheblich verlängert», erklärte das ukrainische Aussenministerium am Montag. Deswegen «stecken mehr als 165 Schiffe in einer Warteschlange nahe der Bosporus-Meerenge fest», hiess es weiter. Die Zahl der wartenden Schiffe steigt demnach «täglich».

Die Ukraine und Russland hatten am 22. Juli in Istanbul unter Vermittlung der Türkei und der UNO Vereinbarungen zur Wiederaufnahme der Getreidelieferungen auf den Seeweg unterzeichnet. Festgelegt wurde, dass sichere Korridore im Schwarzen Meer für die Transporte geschaffen werden.

Die Schiffe warten nun darauf, die in den Vereinbarungen festgelegten Inspektionen zu durchlaufen. Seit das Abkommen Anfang August in Kraft trat, sind nach Angaben des eigens eingerichteten Koordinationszentrums mehr als 6,9 Millionen Tonnen Getreide nach Europa, den Nahen Osten und Afrika verschifft worden.

Bereits am Freitag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland vorgeworfen, die Getreideexporte «absichtlich zu verzögern». Mehr als 150 Schiffe stünden in einer «künstlichen Warteschlange», sagte Selenskyj.

Das Aussenministerium in Kiew erklärte nun, dass wegen der Verspätungen drei Millionen Tonnen Getreide nicht hätten exportiert werden können. «Russlands Handeln untergräbt die globale Ernährungssicherheit», hiess es. Die Verspätungen seien vermutlich «politisch motiviert», erklärte das Ministerium.

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