Im Ukraine-Krieg verwenden beide Seiten nordkoreanische Raketen. Unklar ist, ob die Ukraine diese selbst erobert oder von einem befreundeten Land erhalten hat.
Ukraine Krieg
Ukrainer feuern nordkoreanische Raketen mit den Grad-Raketenwerfern ab. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch die Ukraine verwendet nordkoreanische Raketen.
  • Wie die Verteidiger in deren Besitz gekommen sind, ist unklar.
  • Möglicherweise haben sie sie selbst von den Russen erobert.
Ad

Nordkorea ist einer der wenigen Verbündeten, die Russland im Ukraine-Krieg noch hat. Verteidigungsminister Sergej Schoigu war eben erst im abgeschotteten Land: Er sah sich neben Herrscher Kim Jong-un die Militärparade an, ass mit ihm zu Abend und stiess mit Rotwein an. Immer wieder gibt es auch Berichte, denen zufolge Kim Russland mit Waffen beliefern soll. Doch auch die Gegenseite nutzt Raketen aus dem Land.

So berichtet die britische «Financial Times», dass nordkoreanische Raketen eingesetzt würden. Bei Besuchen an der Front bei Bachmut und in der Nähe von Saporischschja sahen die Reporter solche Raketen. Sie würden mit dem Mehrfachraketenwerfer BM-21 «Grad» aus sowjetischer Produktion abgefeuert werden. Beliefert Kim also beide Seiten im Ukraine-Krieg?

Ukraine krieg
Verteidigungsminister Sergej Schoigu besucht während des Ukraine-Kriegs Nordkorea. - keysotne

Davon kann nicht ausgegangen werden. Wie die Raketen in ukrainische Hände gelangten, ist unklar. Soldaten sagen gegenüber der «Financial Times», dass ein «befreundetes Land» die Geschosse von einem Schiff beschlagnahmt und dann geliefert habe. Ob es sich dabei um einen westlichen Staat handelt, wird nicht gesagt.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilt gegenüber der Zeitung mit: «Wir erobern Panzer der Russen, wir erobern ihre Ausrüstung. Es ist möglich, dass dies das Ergebnis der erfolgreichen militärischen Operationen ist.» Es wird somit angedeutet, dass die Ukraine die nordkoreanischen Waffen von Russland erbeutet haben könnte.

Wird die ukrainische Gegenoffensive ein Erfolg werden?

Die Verteidiger haben damit zwar mehr Raketen für ihre Gegenoffensive, begeistert sind sie von der nordkoreanischen Produktion aber nicht: Es gebe «eine relativ hohe Quote an Blindgängern», sagt ein Artilleriekommandant. Oft würden sie nicht richtig zünden, sie seien unzuverlässig und «tun manchmal verrückte Dinge».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Kim Jong UnStaatUkraine KriegKrieg