Der spanische Regierungschef und die dänische Ministerpräsidentin haben die Ukraine besucht. Sie sagte Präsident Selenskyj weitere Hilfe im Ukraine-Krieg zu.
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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez (r) und seine dänische Amtskollegin Mette Frederiksen (l) unterhalten sich mit der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin für europäische Angelegenheiten, Olha Stefanishyna, bei ihrem Besuch der Stadt Borodjanka in der Ukraine, 21. April 2022. EPA/MIGUEL GUTIERREZ - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierungsspitzen von Spanien und Dänemark sind in der Ukraine zu Besuch.
  • Sánchez und Frederiksen sagten dem ukrainischen Präsidenten dabei weitere Hilfen zu.
  • Man werde das ukrainische Volk nicht alleine lassen, teilte Sánchez mit.

Spanien und Dänemark haben der Ukraine bei einem Besuch ihrer Regierungsspitzen in Kiew weitere umfassende Hilfen zugesagt.

Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen äusserten sich erschüttert. Dies über Berichte von Soldaten und Zivilisten von russischen Kriegsgräueln. Die Politiker hatten am Donnerstag den Kiewer Vorort Borodjanka besucht.

«Es macht betroffen, die Schrecken und die Gräueltaten von Putins Krieg auf den Strassen von Borodjanka zu sehen. Wir werden das ukrainische Volk nicht allein lassen», schrieb Sánchez auf Twitter.

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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geben eine gemeinsame Pressekonferenz im Rahmen ihres Treffens in Kiew zum Ukraine-Krieg, 21. April 2022. EPA/MIGUEL GUTIERREZ - keystone

In Borodjanka waren kurz vor dem Besuch nach ukrainischen Angaben zwei weitere Massengräber entdeckt worden. Einige der Leichen hätten Folterspuren aufgewiesen. Borodjanka gehört zu den am stärksten zerstörten Städten in der Hauptstadtregion.

Aus der Stadt wurden Gräueltaten der mittlerweile abgezogenen russischen Einheiten gemeldet. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Frederiksen: «Sehr, sehr brutale Übergriffe gegen Zivilbevölkerung»

Diese Verbrechen dürften nicht ungestraft bleiben. Dies betonten Sánchez und Frederiksen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selsenkyj.

Frederiksen sprach vor dänischen Reportern von Kriegsverbrechen, die dokumentiert werden müssten. «Das sind auch sehr, sehr brutale Übergriffe gegen eine Zivilbevölkerung, die niemandem etwas getan hat. Und nur den Wunsch hat, ein friedliches Leben zu führen, wie wir anderen es tun.»

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Mette Frederiksen spricht an der Pressekonferenz mit Präsident Selenskyj und Pedro Sánchez. EPA/MIGUEL GUTIERREZ - keystone

Selenskyj bedankte sich für die bisherige Hilfe des Westens. «Wir haben schon viel erhalten, aber angesichts eines so grossen Gegners ist es immer noch wenig», sagte er. Bei dem Gespräch mit Sánchez und Frederiksen sei es vor allem um weitere Waffenlieferungen gegangen.

«Wir brauchen sie jetzt mehr denn je, so schnell und so viel wie möglich», sagte Selenskyj. Auch weitere Sanktionen gegen Russland vor allem im Öl- und Gasbereich seien notwendig.

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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Efrem Lukatsky

Selenskyj berichtete, dass die seit langem umkämpfte südukrainische Hafenstadt Mariupol mittlerweile weitgehend unter russischer Kontrolle sei. Dort seien aber noch immer etwa 2000 ukrainische Soldaten, davon 400 verwundet, und viele Zivilisten. Die Ukraine bemühe sich weiter um humanitäre Korridore für die Zivilisten, aber Russland blockiere dies.

Spanien liefert militärische Ausrüstung im Ukraine-Krieg

Nach Worten von Sánchez ist ein spanisches Schiff auf dem Weg nach Polen. An Bord habe es 200 Tonnen Munition und anderen Ausrüstungsgegenständen für die Ukraine. Sein Land habe seit Kriegsbeginn schon elf Transportmaschinen mit militärischen Gütern für die Ukraine auf den Weg gebracht.

Frederiksen sagte, Dänemark spende der Ukraine weitere Waffen und militärische Ausrüstung. Dies im Wert von 600 Millionen Kronen (rund 83 Millionen Franken). Damit beliefen sich die gesamten militärischen Hilfen ihres Landes auf über eine Milliarde Kronen. Um welche Waffen es sich handelt, liess sie offen.

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