Russische Truppen haben bei ihrem Rückzug aus Cherson im Ukraine-Krieg nicht nur das Land vermint, sondern auch Tausende Kunstwerke gestohlen und mitgenommen.
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Im Kunstmuseum in Cherson befand sich eine der grössten Kunstsammlungen in der Ukraine. - Screenshot Twitter/@lindseyhilsum

Das Wichtigste in Kürze

  • 14'000 Kunstwerke haben die russischen Truppen aus Cherson mitgehen lassen.
  • Die Direktorin des Museums hatte sie eigentlich im Keller vor den Invasoren versteckt.
  • Fünf Tage lang hätten die Russen benötigt, um Anfang November die Kunstwerke zu verladen.
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Mitte November haben sich die russischen Truppen im Ukraine-Krieg aus Cherson zurückgezogen. Seither kontrollieren die Ukrainer wieder die Stadt. Bei ihrem Rückzug haben russische Soldaten Verwüstung und Sprengfallen zurückgelassen.

Doch nicht nur das: Die Russen sind vor dem Rückzug ins Kunstmuseum Cherson eingebrochen und haben Tausende Kunstwerke gestohlen. «Wir hatten 14'000 Stücke, eine der grössten Kunstsammlungen der Ukraine», erklärt Museumsdirektorin Alina Dotsenko der «Sun».

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Alina Dotsenko steht vor einem der im Ukraine-Krieg geplünderten Regale in einem der Keller des Kunstmuseums in Cherson. - Screenshot Twitter/@JesseMLocker

«Als ich die leeren Zimmer sah, bin ich fast verrückt geworden. Ich habe so viele Tränen vergossen.» In der Sammlung seien Werke aus ganz Europa dabei. Den Wert der gestohlenen Kunstwerke könne man nicht beziffern: «Sie versuchen, unsere Kultur zu stehlen», sagt Dotsenko.

Im Ukraine-Krieg gestohlene Kunstwerke auf die Krim gebracht

Sie hätte die Sammlung in Kellern vor den Invasoren im Ukraine-Krieg versteckt. Doch einheimische Kollaborateure hätten den Russen die Verstecke verraten. «Bewaffnete Männer betraten das Museum und verlangten, dass ich sie hereinlasse. Drei Männer waren von der Polizei und drei vom russischen Geheimdienst FSB.»

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Ukraine-Krieg?

Vom 31. Oktober bis zum 4. November hätten russische Truppen die gestohlenen Kunstwerke in Lastwagen geladen und sie auf die Krim nach Simferopol gebracht.

Ermittler für Kriegsverbrechen arbeiten nun rund um die Uhr daran, die gestohlene Ware zu katalogisieren. Die russischen Truppen haben auch Statuen aus Parks und andere kulturelle Güter mitgenommen.

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