Dass Russland im Ukraine-Krieg seine Soldaten in den Tod schickt, ist bekannt. Eine neue Analyse soll nun das volle Ausmass der Kriegsführung Putins zeigen.
Russsen-Soldaten im Ukraine-Krieg
Der Ukraine-Krieg führt für Russland zu beträchtlichen Verlusten. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Jahr Ukraine-Krieg verlor Putin rund 70'000 Soldaten.
  • Damit ist die Todeszahl höher als in allen militärischen Einsätzen seit dem 2. Weltkrieg.
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Im Ukraine-Krieg verlieren die Russen immer mehr Soldaten. Wie viele genau, war lange unklar. Eine Analyse des US-amerikanischen Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CSIS) kommt nun zum Schluss: Die Gesamtzahl der russischen Todesopfer im ersten Kriegsjahr dürfte alle Todesopfer in allen 16 Militäraktionen des Landes seit dem 2. Weltkrieg zusammengerechnet übersteigen.

Auch sei die Zahl der monatlich getöteten Soldaten über diesen Zeitraum 25-mal höher als in den Einsätzen in Tschetschenien. In den beiden Tschetschenienkriegen hatte Russland nämlich zwischen 13'000 und 25'000 Tote zu beklagen.

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Zudem sei die Zahl 35-mal höher als im zehnjährigen Krieg der Sowjetunion in Afhanistan. Unterm Strich hätten die Russen fünfmal so viele Verluste zu beklagen, wie die Ukraine. Damit hätten inzwischen rund 70'000 russische Soldaten ihr Leben verloren.

Vier russische Soldaten
Russland hat im Ukraine-Krieg einer neuen Analyse zufolge bereits 70'000 Verluste zu beklagen.
russische Soldaten Bahnhof
Damit übersteigt die Zahl getöteter Russen jene aller militärischen Einsätze seit Ende des 2. Weltkriegs zusammen.
Russische Soldaten im Krieg
Waren es zu Beginn des Ukraine-Kriegs oft noch unausgebildete Soldaten, sind es nun immer mehr mit schlechter Ausbildung und ebenso schlechter Ausrüstung.

Zu den im Ukraine-Krieg getöteten gehören auch zahlreiche Eliteregimenter, die zunehmend mit schlecht ausgebildeten Rekruten und schlechter Ausrüstung ersetzt werden. Entsprechend niedrig ist die Truppenmoral.

Medienberichten zufolge hätten russische Teenager dadurch heute dieselbe Lebenserwartung wie Jugendliche im Drittweltland Haiti. Das führt zu immer mehr Abwehrhaltungen.

Soldaten weigern sich, zu kämpfen

In einem auf Telegram kursierenden Video zum Beispiel zu sehen: Befehlshaber, die Soldaten unter vorgehaltener Waffe befehlen, über offenes Gelände zu laufen. Die Soldaten weigern sich, einer sagt: «Sie können uns einsperren. Für wie lange – fünf, sieben, zehn Jahre?»

Der Befehlshaber solle selbst kämpfen, fordert er. «Aber wofür? Für wen? Das Leben ist wichtiger.»

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