Lokalpolitiker aus der Heimatstadt von Wladimir Putin wollen ihn wegen dem Ukraine-Krieg aus dem Amt heben. Sie haben einen Antrag im Parlament eingereicht.
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Wladimir Putin hat vor zehn Monaten den Ukraine-Krieg gestartet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Ratsmitglieder in Putins Heimatstadt wollen ihn wegen Hochverrat anklagen.
  • Einen entsprechenden Antrag reichten sie diese Woche beim russischen Parlament ein.
  • Mit dieser offenen Opposition begeben sie sich auf dünnes Eis.

Wladimir Putin und sein Regime gehen mit aller Härte gegen Andersdenkende vor. Oppositionelle wie Alexej Nawalny sitzen seit Jahren im Gefängnis und müssen um ihr Leben fürchten.

Umso überraschender ist es, mit welchen Anliegen Lokalpolitiker aus Putins Heimatstadt, Smolninskoye, ans russische Parlament gelangt sind. Sie fordern, dass Wladimir Putin wegen Hochverrat angeklagt wird und aus seinem Amt entfernt wird.

Ihre Begründung: Putin hat das Land mit dem Ukraine-Krieg in eine untragbare Lage gebracht. «Junge, arbeitsfähige Bürger sterben und werden verstümmelt», warnten zehn Ratsmitglieder.

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Nikita Juferew (unten rechts) ist einer der Lokalpolitiker, die Putin wegen Hochverrat anklagen wollen. - Screenshot Twitter / @NikitaYuferev

Vor mehr als sechs Monaten marschierten russische Truppen in die Ukraine ein – der Ukraine-Krieg begann. Seither sind auf beiden Seiten unzählige Todesopfer zu beklagen, viele Ukrainer flohen aus dem Land.

Ukraine-Krieg: Sanktionen treffen Russland

Auch in Russland sind die Auswirkungen spürbar, vor allem wirtschaftlich. Viele westliche Unternehmen haben das Land verlassen, die Wirtschaft wurde mit Sanktionen belegt. Deswegen haben die zehn Ratsmitglieder den Antrag bei der Duma, dem russischen Parlament, eingereicht.

Glauben Sie, Putin wird noch lange an der Macht bleiben?

«Es ist sehr wichtig zu zeigen, dass es Menschen gibt, die [mit dem Krieg] nicht einverstanden sind.» Dies sagte Nikita Yuferev, eines der Ratsmitglieder bei der Einreichung des Antrags.

Ob und wie das Parlament darauf reagieren wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Doch für die Lokalpolitiker könnte es gefährlich werden: Auf Twitter teilte Yuferev kurze Zeit später eine Nachricht. In dieser wird er dazu aufgefordert, sich wegen «Diskreditierung der Regierung» bei der Polizei zu melden.

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