Die Ukraine und Russland haben die Verhandlungen im Ukraine-Krieg vorerst ausgesetzt. Beide Seiten beschuldigen die andere.
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Die Verhandlungen, hier in der Türkei, waren bislang bemerkenswert ergebnislos. - sda - Keystone/Turkish Presidency/AP/Uncredited
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und die Ukraine haben die Verhandlungen im Ukraine-Krieg ausgesetzt.
  • Die Ukraine will erst bei «konkreten Vorschlägen» von Seiten Russlands weiterverhandeln.
  • Der Kreml gibt indes die Schuld der ukrainischen Delegation.

Die Ukraine wendet sich dabei vor allem gegen einen Diktatfrieden vonseiten Russlands. «Der Verhandlungsprozess hängt davon ab, wie die Ereignisse im Ukraine-Krieg verlaufen», sagte Kiews Unterhändler Mychajlo Podoljak am Dienstag im Fernsehen.

Seit Kriegsbeginn habe sich die Lage spürbar verändert. Podoljak warf Russland vor, weiter in seinen Stereotypen zu denken. Nach 82 Kriegstagen hätte der Kreml die reale Situation in der Ukraine immer noch nicht begriffen.

Ukraine-Krieg: Russland beharrt auf Nazi-Regime-Narrativ

«Sie leben bis heute in einer Welt, in der es angeblich einen ukrainischen Nazismus gibt», erklärte Podoljak. Dabei gebe es nur einen «russischen Nazismus». Die Gespräche würden nur bei konkreten Vorschlägen wieder aufgenommen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj
Ukraines Präsident Selenskyj soll gemäss dem Kreml ein Nazi-Regime in der Ukraine führen. - dpa

Eine gesichtswahrende Lösung für Kremlchef Wladimir Putin lehne Kiew ab, sagte Podoljak. Zudem könne man über ein Waffenstillstand nur nach einem vollständigen Rückzug russischer Truppen diskutieren. «Der Ukraine-Krieg endet nicht, wenn wir irgendetwas aufgeben», so Podoljak. Das sei unannehmbar für die Ukraine. Nur eine vollständige Befreiung aller besetzten Territorien sei akzeptabel.

Kreml gibt Schuld der Ukraine

Zuvor hatte bereits Russland das vorläufige Ende von Gesprächen bestätigt. «Nein, die Verhandlungen werden nicht fortgesetzt. Die Ukraine ist praktisch aus dem Verhandlungsprozess ausgetreten», sagte der russische Vize-Aussenminister Andrej Rudenko vor Journalisten in Nischni Nowgorod.

Russland hat am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Nach anfänglichen Erfolgen der russischen Armee konnten die ukrainischen Truppen den Gegner stoppen und in Teilen sogar zurückdrängen.

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