Russland musste im Ukraine-Krieg zuletzt grosse Gebiete aufgeben. Putins «Bluthund» fordert jetzt eine Mobilisierung, Freiwillige sollen sich melden.
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Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow gilt als äusserst brutal. - SPUTNIK/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland verliert nach seinem Einmarsch immer grössere Gebiete zurück an die Ukraine.
  • Tscheschenen-Führer Ramsan Kadyrow fordert offen eine Mobilisierung von Freiwilligen.
  • Derweil soll Putin in seinem Machtzirkel auf unerwarteten Widerstand gestossen sein.

Die Truppen des Kremls befanden sich im Ukraine-Krieg zuletzt auf dem Rückzug. Innert weniger Tage hat Kiew nach Angaben von Präsident Selenskyj über 6000 Quadratkilometer seines Territoriums zurückerobert.

Nicht zufrieden mit dem Kriegsverlauf ist auch Ramsan Kadyrow (45). Zuletzt sollen 1300 seiner Tschetschenen-Kämpfer nach Cherson verlegt geworden sein, um die wichtige Stadt zu halten.

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Ukrainische Truppen haben das Gebiet Charkiw von Russland zurückerobert. Kostiantyn Liberov/AP/dpa
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Charkiw ist im Ukraine-Krieg stark beschädigt worden.
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Durch den schnellen Rückzug haben Russen viel Munition in Charkiw zurückgelassen.
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Das ukrainische Charkiw liegt in Trümmern.
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Ein ukrainischer Soldat hilft einem verwundeten Kameraden in dem befreiten Gebiet in der Region Charkiw. Kostiantyn Liberov/AP/dpa

«Putins Bluthund» zweifelte daraufhin die militärische Strategie des Kremls öffentlich an. Jetzt legt er nach: Auf seinem Telegram-Kanal fordert er, russische Regionen sollen «selbst mobilisieren».

Ukraine-Krieg: Kadyrow verlangt Mobilisierung

«Wenn man mich fragt, würde ich den Kriegszustand und eine Mobilisierung ausrufen», schrieb er am Mittwoch. Um seinen Chef nicht komplett zu hintergehen, fordert er dabei mehr «Eigenverantwortung» vom Volk. «Wir müssen nicht warten, bis die Regierung eine Mobilisierung ausruft, sondern müssen uns selbst mobilisieren. Jede Region muss das anbieten, was in ihrer Macht steht.»

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Tschetschenen-Präsident Ramsan Kadyrow strebt innerhalb des Kremls nach mehr Macht. - Keystone

Am Donnerstag legt er nach: Die Regionen müssten ihre Hilfsbereitschaft im Ukraine-Krieg mit mehr als nur Worten unter Beweis stellen. «Wir brauchen konkrete Aktionen, die den Kämpfern helfen».

Jeder Regionalleiter soll mindestens 1000 Freiwillige ausbilden und betreuen. «Für eine einzelne Region ist das keine so grosse Zahl. Es ist das Minimum, was Regionen für den Anfang erfüllen müssen. Aber auf nationaler Ebene handelt es sich um ein beeindruckendes militärisches Kontingent von 85'000 Mann – fast eine Armee

Haben FSB und Sicherheitsrat Putin widersprochen?

Gemäss dem Telegram-Kanal «General SVR» soll Putin aktuell tatsächlich mit der Mobilisierungs-Frage hadern. Am Donnerstag soll der Machthaber seiner Militärführung mitgeteilt haben, dass Montags eine Teilmobilisierung nach Kriegsrecht in sieben Regionen ausgerufen werde.

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Dabei soll er jedoch auf unerwarteten Widerstand seiner Kader gestossen sein. Sicherheitsrat und Geheimdienst hätten sich kategorisch gegen den Entscheid gestellt. Putin soll die Sitzung daraufhin «niedergeschlagen» verlassen haben, ohne auf die Vorbehalte einzugehen.

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